Immer höhere Wellen schlägt der Mordfall Galizia auf der Insel Malta. Nachdem der in den Skandal um Auftragsvergaben, Briefkastenfirmen, Schmiergeldzahlungen und ein Autobombenattentat auf die Journalistin Daphne Caruana Galizia involvierte Ministerpräsident Joseph Mucat erst am 12. Jänner zurücktreten will, haben Demonstranten seinen Amtssitz gestürmt.
Nicht weniger als 40 Aktivisten drangen in die Amtsräumlichkeiten ein und blockierten den Zugang. „Bewaffnet“ waren sie mit Trommeln, Pfeifen, Megafonen und Fahnen. Die anwesenden Sicherheitskräfte traf der Angriff der Demonstranten völlig unvorbereitet und sie konnten keinen entsprechenden Widerstand leisten.
Amtssitz-Besetzer fordern Muscats sofortigen Rücktritt
Die aufgebrachten Amtssitz-Besetzer forderten Muscats sofortigen Rücktritt. Dabei ist nicht nur die Rolle des seit 2013 regierenden Sozialisten als Parteichef umstritten, sondern auch sein Eingreifen in das Strafverfahren gegen den Hauptverdächtigen und Drahtzieher des Mordkomplotts gegen die Journalistin Galizia, Yorgen Fenech.
Nach der Verhaftung Fenechs vor rund zwei Wochen spielte Muscat sogar mit dem Gedanken, Fenech eine strafrechtliche Immunität zu geben und ihn so zu schützen. Gleichzeitig soll Muscats Regierungsstabschef Keith Schembri vor der Verhaftung Fenechs, diesen über die laufenden Ermittlungen der Justiz unterrichtet haben. Dies soll schlussendlich auch zum Fluchtversuch des Tourismus-, Energie- und Glücksspielunternehmers geführt haben.