Die türkisch-stämmige Anwältin und Publizistin Seyran Ates aus Berlin stellt im deutschen Politik- und Kulturmagazin Cicero die brennende Frage nach der potentiellen Gefahr von IS-Frauen, die nach Deutschland zurückkehren wollen. Und die moslemische Juristin und Publizistin stellt klar, dass Frauen genauso gefährlich wie Männer sein können, wenn sie aus dem Umfeld des Islamischen Staates (IS) stammen und dort ideologisiert wurden:
Auch deutsche Frauen waren aktiv in der Terrororganisation Islamischer Staat. Zurück in Deutschland, werden die meisten jedoch nicht für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen. Dabei sind diese Frauen genauso gefährlich wie Männer. Sie zu bestrafen, reicht aber nicht aus.
Plötzlich soll der deutsche Rechtsstaat wieder helfen
Cicero-Autorin Ates bringt es auf den Punkt, wenn sie ausführt, dass nach der Niederlage des IS im Nahen und Mittleren Osten plötzlich wieder die deutsche Gesellschafts- und Rechtsordnung recht ist, um der Strafverfolgung in den ehemaligen IS-Gebieten zu entgehen. Und auch der deutsche Sozialstaat soll es wieder “richten” für die „Heimkehrerinnen“ aus dem „heiligen Krieg“:
Sie wollen zurück nach Deutschland, nachdem der IS militärisch an den Rand einer Niederlage gebracht wurde. Nicht, weil sie Deutschland plötzlich lieben, sondern, weil sie einen deutschen Pass besitzen. Sie wollen in Deutschland vor ein Gericht gestellt werden. Plötzlich finden sie den Rechtsstaat Deutschland und unsere Gesellschaft angeblich gut, weil Frauen und Kindern Schutz und ein Leben in Würde geboten wird. Mit einem Mal erinnern sie sich an ein Land, in dem Frauen und Kinder vom Staat finanzielle und andere Unterstützung bekommen.
Können nicht auch IS-Frauen Täterinnen sein?
Und die moslemische Frauenrechtlerin aus Berlin stellt die provokante These auf, ob nicht auch IS-Frauen Täterinnen sein können:
Es ist interessant, dass im 21. Jahrhundert nach wie vor die irrige Meinung vorherrscht, dass Frauen in solchen Organisationen keine größere Rolle spielen. Große Teile der europäischen Politik und Gerichte scheinen nicht zu glauben, dass Frauen des Islamischen Staates im gleichen Ausmaß an der Kriegsführung beteiligt sein können wie Männer.