Jetzt tauchte ein prominenter Name auf der Befragungsliste der “Soko Ibiza” des Bundeskriminalamtes auf. Niko Kern, Sohn von Ex-Kanzler Christian Kern, in dessen Ära als SPÖ-Bundesparteiobmanns 2017 auch die Affäre “Tal Silberstein” gefallen ist, musste vor die Sonderkommission, um Rede und Antwort zu stehen. Welchen konkreten Grund die aktuelle Befragung von Niko Kern hat, ist noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Fest steht, dass der Kanzler-Sohn sich jedenfalls jahrelang im Umfeld der sogenannten „Sektion ohne Namen“ befunden hat, aus deren Reihen bereits einige Mitglieder, darunter ein prominenter Anwalt mit SPÖ-Parteibuch, verdächtig erscheinen.
Dieser rote Anwalt, kandidierte unter anderem auch bei der Nationalratswahl 2017 auf einem prominenten Listenplatz der SPÖ-Bundesliste mit Wissen und Willen von Parteiobmann Christian Kern. Und als Obmann der „Sektion ohne Namen“ hatte er im 1. Wiener Gemeindebezirk Kontakt zum ehemaligen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler, der wegen der Silberstein-Affäre während des Wahlkampfs zurücktreten musste.
Mutmaßliche Tätergruppe wird immer breiter
Die mutmaßliche Tätergruppe aus Mitwissern und Helfershelfern, die bei der Planung, Produktion und Vermarktung des “Ibiza-Videos” eine Rolle gespielt haben könnten, wird immer breiter. Fest steht jedenfalls, dass der Anwalt persischstämmige Ramin M. , der früher zufälligerweise auch mit dem SPÖ-nahen Anwalt und Obmann der „Sektion ohne Namen“ in derselben Anwaltskanzlei gearbeitet hatte, die zentrale Figur in diesem Kriminalfall zu sein scheint.
Daneben spielen Seilschaften aus dem Sicherheitsgewerbe und mutmaßliche ehemalige Mitarbeiter des bosnischen Geheimdienstes laut Medienberichten eine Rolle. Und Ramin M. arbeitete früher immerhin mit einem Berliner Anwalt zusammen, der zu einer Ex-Größe der DDR-Stasi engen Kontakt hatte.