Der Schwenk der linkspopulistischen Fünf-Sterne-Bewegung zu einer Zusammenarbeit und Regierungsbeteiligung mit den roten Linksdemokraten scheint das Ende dieser jungen politischen Kraft in Italien einzuleiten. In den Regionen Romagna und Kalabrien wird diskutiert, ob sich die Bewegung überhaupt noch an den Regionalwahlen beteiligen soll, da sie in den Umfragen nur noch bei vier bis fünf Prozentpunkten liegt. In der Region Umbrien, einer einstigen Hochburg, kam die Bewegung vor drei Wochen auch nur noch auf 7,4 Prozent.
Jetzt diskutieren die Anhänger, ob man bei einem Antritt mit fliegenden Fahnen untergehen, oder gleich die weiße Fahne hissen und erst gar nicht antreten soll. Von den 32 Prozent, die die Fünf-Sterne-Bewegung am 4. März 2018 zur stärksten Partei mit mehr als 300 Abgeordneten und Senatoren gemacht hat, ist nach nur eineinhalb Jahren nichts mehr übrig geblieben.
Fünf-Sterne-Parteiführung versagt komplett
Der derzeitige italienische Außenminister Luigi Di Maio etwa gibt als Ressortchef kein gutes Bild auf dem internationalen Bankett ab. Und Parteimanager Davide Casaleggio, der Betreiber der Internetplattform der Bewegung, führt gemeinsam mit Beppe Grillo, der die Partei 2007 ins Leben rief, führt die verbliebenen Reste wie eine Politik-Sekte.
Freuen kann sich darüber der Chef der nationalkonservativen Lega Nord, die bei etwaigen Neuwahlen nach dem endgültigen Aus der Fünf-Sterne-Bewegung wohl drauf und dran ist, Nummer Eins in Italien zu werden. Denn ein dichter Grenzschutz gegenüber dem Balkan, wie ihn Ex-Innenminister Matteo Salvini gefordert hat, ist notwendiger denn je.