Schon wieder geht es um eine fundamentale SPÖ-Personaldebatte rund um die Zukunft der erst knapp ein Jahr im Amt befindlichen Parteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner. An der Parteibasis brodelt es gehörig. Jetzt greift sogar Alt-Kanzler Franz Vranitzky (1986 bis 1997) in die Debatte ein. Einige Basiszirkel am äußert linken Rand der Partei möchten sogar den steirischen SPÖ-Nationalratsabgeordneten, Ex-Bundesgeschäftsführer und Leykam AG-Vorstand Max Lercher in den Sattel heben.
Das schmeckt dem ehemaligen langjährigen SPÖ-Parteichef und Kanzler (82) gar nicht. Er halte, so Vranitzky gegenüber der Tageszeitung Kurier, gar nichts von einer Personaldebatte und ein Infragestellen von Rendi-Wagner an der Spitze. Vielmehr müsste sich die Partei programmatisch gegenüber neuen Wählerschichten wie Ein-Personen-Unternehmern oder Alleinverdienerinnen öffnen.
SPÖ unter Rendi-Wagner in Dauerpersonaldebatte
Die SPÖ befindet sich unter Rendi-Wagner mittlerweile in einer Dauerpersonaldebatte mit offenem Ausgang. Parteikenner glauben zu wissen, dass es nach dem 24. November und einer verlorenen Landtagswahl in der Steiermark erst so richtig los geht in Sachen Abmontage von Rendi-Wagner und ihrem erst frisch gekürten SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch in der Löwelstraße.
Dann könnten sich sowohl der linke Max Lercher aus der Steiermark, als auch der rechte Georg Dornauer aus Tirol wieder heftig in Sachen Richtungsstreit und auch neuer Parteiführung zu Wort melden. Rendi-Wagner wäre dann wohl früher oder später Geschichte.