Am Beginn der „fünften Jahreszeit“, also am 11.11., wurde sie 1923 gegründet, und zwar ausgerechnet in Braunau: die Innviertler Künstlergilde. Doch als Faschingsgilde versteht sie sich nicht, denn sie kennt keine Toleranz.
Grundidee: Keine Frauen
Bei der außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 30. Oktober trennte sich die Künstlergilde vom bekannten Innviertler Maler und Bildhauer Odin Wiesinger. 61 Mitglieder hatten dafür, nur fünf dagegen gestimmt.
Der weitgehend unbekannte Vereins-Vorsitzende und Bildhauer Walter Holzinger sieht gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) die Trennung von Wiesinger als „traurigen, aber notwendigen Schritt im Sinne der Grundidee unserer Gemeinschaft.“ Als Grundidee nennt er „ein wertschätzendes Menschenbild“. Dass zur Grundidee von 1923 auch die Sammlung rein akademisch ausgebildeter Künstler gehörte, die nicht nur Künstler aus anderen Regionen, sondern auch Frauen über Jahrzehnte ausschloss, erwähnt der “tolerante” Innviertler nicht.
International erfolgreicher Maler
Seit Jahren ist der Andorfer Manfred Odin Wiesinger, der als einziger von allen Mitgliedern der Künstlergilde nicht nur überregionale, sondern auch internationale Bedeutung erlangte, im Visier der linken Jagdgesellschaft. Seit im Präsidentschaftswahlkampf 2016 bekannt wurde, dass er der Lieblingskünstler des damaligen freiheitlichen Kandidaten und jetzigen FPÖ-Obmannes Norbert Hofer ist, wird Wiesinger vom Establishment und den linken Kulturverantwortlichen besonders diffamiert.
Als die FPÖ den Maler und Bildhauer im heurigen Frühjahr als Mitglied für den oberösterreichischen Landeskulturbeirat nominierte, fuhr die gesamte vereinigte Gutmenschen-Fraktion aus, um über Wiesinger herzuziehen. Nicht sein künstlerisches Schaffen wurde oder wird kritisiert, sondern einzig seine dem Establishment nicht genehme Weltanschauung. „Erschwerend“ kommt hinzu, dass er sich auch nicht verbiegt und bei seiner rechten Einstellung bleibt, wenn er gefragt wird. Er kann es sich leisten, ist er doch einer der wenigen aktiven österreichischen Künstler, die abseits von Subventionen und Staatsaufträgen von ihrem Schaffen leben können. Das sagt wohl genug über die Qualität seiner Arbeit aus.
Gilden-Verweis als „Politikum“
Folglich betrachtet der Künstler seinen Verweis aus der Künstlergilde als „Politikum“. Gegenüber den OÖN sagte er:
Wegen ein paar lächerlicher Dinge, die Kabarettisten auch sagen, ausgeschlossen zu werden, ist ein Witz.
Die Journalisten der linken oberösterreichischen Tageszeitung fragten Wiesinger nicht nach seinem künstlerischen Schaffen und ob dies Anlass für den Verweis hätte sein können, nein, sie fragten ihn, warum er es nicht schaffe, sich eindeutig vom Nationalsozialismus zu distanzieren. Wiesinger erklärte klar und deutlich:
Na hören Sie, ich muss mich von nichts distanzieren, wofür ich gar nicht bin. Jeden Tag laufen 100 Sendungen im Fernsehen: ,Führers Hund’, ,Führers Toilette’ – man wählt solche Titel, um auf seine Arbeit aufmerksam zu machen.
Damit entlarvt er die linken „Künstler“ wie Medienschaffenden: Wenn es ums Geld geht, dann bedient man sich des Nationalsozialismus, einer politischen Strömung, die seit 1945 tot ist. Gerne benützt man sie auch als Keule gegen Menschen, die sich der verordneten Meinung nicht anschließen wollen. Und da kennt die Intoleranz keine Grenzen. Auch nicht bei einer Gilde, die am Faschingsbeginn gegründet wurde.