Stück für Stück bricht die korrupte Fassade des Regimes des Afrikanischen Nationalcongresses (ANC) in Südafrika ein. Am 15. Oktober muss der ehemalige Staatspräsident am Kap der guten Hoffnung, Jacob Zuma, vor Gericht. Dies hat der Oberste Gerichtshof Südafrikas in einem aufsehenerregenden Urteil am 11. Oktober bestätigt.
Zuma, der von 2009 bis 2018 regierte, wird Korruption im Zusammenhang mit einem 2,5 Milliarden US-Dollar schweren Waffengeschäft vorgeworfen. Dies ist aber nur der erste große Fall, den die Strafbehörden gegen Zuma und seinen ANC-Clan aufrollen möchten. Nicht weniger als 16 Anschuldigungen in Sachen Betrug, organisierte Kriminalität und Geldwäsche stehen gegen Zuma auf der Agenda.
Zuma wollte Befreiung von Strafverfolgung
Bis zuletzt kämpfte Zuma gemeinsam mit seinen Anwälten für eine Befreiung von der Strafverfolgung als ehemaliger Staatschef.
Einzelne Taten reichen bis in die 90iger Jahre zurück. Zumas Regime verhinderte aber in seiner Amtszeit als Staatspräsident jegliche Strafverfolgung und Ermittlung. Für den ANC ist das eine schwere Hypothek für die Gegenwart und Zukunft.
Der Lack der Ära Nelson Mandela, in deren Frühphase Zumas Taten fallen, geht auch langsam, aber sicher ab. Immer mehr Weggefährten aus der Kampfzeit zur schwarzen Machterringung gehen in Opposition.