In einem Interview mit dem Standard offenbart sich wieder die Toleranz der Toleranten: Der Reiseveranstalter für Weltweitwanderungen Christian Hlade erklärt frank und frei, dass er „FPÖ-Kernwähler nicht will.“
„Öffne deinen Horizont“
Der bekennende Buddhist, der das väterliche Baugewerbe einst nicht übernehmen wollte, sondern lieber ein Reisebüro für Fernreisen gründete, hat einen neuen „Slogan“ für seine Firma gefunden. Der lautet: „Öffne deinen Horizont“. Gemeint ist allerdings nicht der politische, denn der Yogi beeilt sich, noch im selben Satz dazuzusagen, dass er „FPÖ-Kernwähler“ nicht auf seine Reisen mitnehmen will:
Einer unserer neuen Slogans lautet “Öffne deinen Horizont”. Also, ich sag es offen: FPÖ-Kernwähler wollen wir nicht.
Pech für Männer
Offenbar im festen Glauben, dass die Anti-Diskriminierungsgesetze nur für Rechte gelten, nimmt sich der Mitstreiter und Mandatar der „Grünen Wirtschaft“ heraus, Andersdenkende aufgrund ihrer politischen Einstellung nicht zu bedienen. Aber auch „anstrengende Männer, die nur auf hohe Gipfel rennen wollen“, müssen leider zu Hause bleiben. Lieber hat der Steirer „Frauen zwischen 35 und 70, gebildet, bewusst und aus der Stadt“, die 60 Prozent seiner Kundschaft ausmachen. Klar, wenn er Männer und FPÖ-Wähler nicht mitnimmt, bleibt wohl nur das weibliche grünbewegte Kundensegment. Damit erwirtschaftet er auch elf Millionen Euro Umsatz – allerdings den Großteil in den 92 Ferndestinationen.
Kritik von Standard-Lesern
Die unaufgeforderte Verunglimpfung der FPÖ-Wähler kommt aber selbst beim Standard-Leserpublikum nicht gut an. So schreibt der Poster „bauzaun“ etwa:
Er könnte gleich sagen, dass er keine Arbeiter als Kunden akzeptiert. Immerhin wählten bei der Nationalratswahl 2017 60% davon die FPÖ. Als Grüner Parteifunktionär muss er sich abgrenzen vom Pöbel.
Der Poster „Quisquam“ bringt es auf den Punkt:
Was für ein präpotenter, von sich selbst eingenommener Kerl! Allein die Äußerung über die “unerwünschten” FPÖ-Kernwähler spricht Bände. Der Mann ist genauso vorurteilsbehaftet, wie er es eben diesen Leuten unterstellt. Indiskutabel.
Es erhebt sich die Frage, ob nicht die Staatsanwaltschaft bald tätig werden wird. Einen klareren Fall von Diskriminierung wegen der politischen Einstellung kann es ja kaum geben.