Am 4. Oktober tagten die Grünen beim erweiterten Bundesvorstand, dem zweithöchsten Gremium der Partei, in der Wiener Urania. Grund genug für den GIS-Rotfunk, das Ereignis im Ö1-Mittagsjournal ausgiebig zu bejubeln. Interessant war allerdings, wer sich da so an die Mikrofone drängelte: Birgit Hebein, Ulrike Lunacek und Sigrid Maurer zuvorderst.
Die vom Wähler Abgestraften
Warum ausgerechnet diese Dreifaltigkeit aus Sozialismus, EU-Apparatschik und Genderfrontfrau jetzt den Kurs vorzugeben scheint (der vorerst aus Feiern und „ein Glaserl Trinken“ besteht, wie die Volksvertreterinnen freimütig bekennen), mag wohl so manchen Grün-Wähler überrascht haben. Immerhin waren die Grünen unter der Doppelspitze Felipe-Lunacek 2017 vom Wähler regelrecht aus dem Nationalrat herausgewatscht worden, was nicht zuletzt am fehlenden Charisma der beiden farblosen Spitzenkandidatinnen lag – neben deren „progressiver“ Linie, mit der nur wenige etwas anfangen können.
Kogler hat seine Schuldigkeit getan
Nach diesem Desaster durfte dann mit Werner Kogler ein bewährter Realo-Haudegen die waidwund geschossene Partei übernehmen und mit seiner hemdsärmeligen Alpharüden-Art die Wähler „zurück zu den Grünen“ lotsen, was ihm auch – nicht zuletzt dank der Klimahysterie und einem arg schwächelnden Peter Pilz – auch gelang.
Doch nun scheint der Silberrücken seine Schuldigkeit getan zu haben, die Progressiven wittern erneut Morgenluft und zeigen dabei eine erstaunliche Lernresistenz, indem genau jene Themen, für die sie einst abgestraft wurden, wieder in den Vordergrund gerückt werden.
Sie sind wieder da
Entsprechend auch das Wunschkonzert, das via Medien an die ÖVP gerichtet wird: Sigrid Maurer hatte schon vor der Veranstaltung wissen lassen, dass die ÖVP „inhaltlich eine komplette Wende“ hinlegen müsste, um als Koalitionspartner in Frage zu kommen. Michel Reimon möchte eine „weitgehende sozialpolitische Änderung“ erreichen, Leonore Gewessler will gegen die „Delegitimierung von NGOs“ ankämpfen und so weiter.
Man kann getrost davon ausgehen, dass dies nur der Auftakt ist; schon bald werden wieder Gender-Themen, Willkommensgeklatsche und vorauseilender Gehorsam gegenüber dem Islam, kriecherische EU-Hörigkeit sowie Klima-Fanatismus auf einer ganz neuen Stufe die Agenda beherrschen.
Das Gute daran? – Man kann getrost davon ausgehen, dass bei der nächsten Wahl genügend Österreicher diese Faxen wieder dicke haben werden.