Während sich die gesamte Medienlandschaft Österreichs auf die Spesenabrechnung von Heinz-Christian Strache stürzt, droht ein wahrer Korruptionskrimi, bei dem es wirklich um satte Summen geht, völlig unterzugehen: Die Affäre rund um den früheren Stadtrat der Wiener Grünen, Christoph Chorherr.
Skandal weitet sich aus
Wie berichtet, besteht der Verdacht, dass manche Immobilieninvestoren nach Spenden an Chorherrs Charity-Verein „S2Search“ gewisse Flächenwidmung-Wünsche auch erfüllt bekommen hätten. Untersuchungen laufen.
Jetzt aber weitet sich der Skandal aus: Wie die Tageszeitung Österreich herausfand, soll auch die rot-grüne Stadt Wien insgesamt 450.000 Euro für den Verein des Grünen gespendet haben – dem Vernehmen nach für sein afrikanisches Schulprojekt „Ithuba“.
Kritik vom Stadtrechnungshof schon 2017
Damit haben also auch die Wiener Steuerzahler eine gewaltige Summe für Chorherrs Spendensammlung beigetragen. Und damit stehen nicht nur die Grünen am Pranger, sondern auch die SPÖ, die das zugelassen hat. Die Grünen-Affäre weitet sich also auch zum Skandal der Roten aus.
Pikant: Der Stadtrechnungshof soll bereits 2017 Mängel bei der „Vorlegung von Unterlagen“ und in der „Aufschlüsselung der Mittelverwendung“ festgestellt haben.
FPÖ will alle Vereine durchleuchten
Wie undurchsichtig und skurril die Fördermethoden der Stadt Wien seit Jahren sind, haben die Freiheitlichen schon oft aufs Tapet gebracht. Diesen Korruptionskrimi um Spenden an Chorherrs Verein will die Wiener FPÖ nun mit einer Untersuchungskommission klären. Zudem sollen sämtliche Vereine der Stadt Wien durchleuchtet werden.
Für Christoph Chorherr gilt die Unschuldsvermutung.