FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus (l.) und FPÖ-Vizekanzler HC Strache mussten am 18. Mai nach Veröffentlichung des “Ibiza-Videos” zurücktreten – die kriminellen Kräfte dahinter blieben bis heute im Dunklen.

24. September 2019 / 12:17 Uhr

Straches Ex-Vertrauter in Wien verhaftet – kommt endlich Licht in dubiose “Ibiza”-Intrige?

Nachdem in der „Soko Ibiza“ seit Monaten ohne greifbares Ergebnis ermittelt wird, gab es in der Nacht auf heute, Dienstag, endlich einen Knalleffekt: Jener dubiose Ex-Leibwächter von HC Strache, der den Machern des kriminellen Videos zuvor Details aus dem Leben und dem Umfeld des Ex-FPÖ-Chefs geliefert haben soll, wurde im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wien gestern, Montag, gegen Mitternacht verhaftet. Er soll auch hinter der jüngsten Aktion gegen Strache wegen angeblich falsch abgerechneter Spesen stecken. Laut Bericht der Kronen Zeitung soll es sich bei dem Mann um einen aktiven Polizisten handeln.

Ex-Leibwächter soll aus Rache gehandelt haben

Der Mann soll mehr als zehn Jahre lang Vertrauter Straches gewesen sein und als dessen Chauffeuer und Leibwächter gearbeitet haben. Nach einer schweren Krankheit habe der damalige FPÖ-Chef ihn 2014 fallen gelassen, er soll aber laut Krone-Bericht „aus persönlichen Gründen“ bereits 2013 begonnen haben, angeblich belastendes Material gegen seinen Schutzbefohlenen zu sammeln. Nach anderen Quellen soll der “Sicherheitsreferent”, der auch als Bezirksrat in Wien aktiv gewesen sein soll, wegen stark überhöhter Überstundenabrechnungen aus seinem Job geflogen sein. Auch sein aufwendiger Lebensstil sei unangenehm aufgefallen.

Staatsanwaltschaft wollte Material nicht kaufen

Das angeblich belastende Material über Strache habe der Mann angeblich bereits 2015 der Staatsanwaltschaft verkaufen wollen, die aber von einem solchen Geschäft nichts wissen wollte. Wann und auf welchem Wege die Informationen dann an die „Ibiza-Video“-Macher kamen, ist noch nicht bekannt. Die Verhaftung erfolgte jedenfalls wegen des Verdachts der Erpressung (§ 144 StGB), darauf steht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Die FPÖ jedenfalls hat sofort reagiert und den Ex-Sicherheitsreferenten heute aus der Partei ausgeschlossen.

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