Im Wahlkampf wird heftig Schmutzwäsche gewaschen. Interessant: vor allem von jenen, die “Fairness” propagieren. Da wird alles, was an Themen wie „Heimatliebe“ und „Brauchtum“ anstreift, zu verunglimpfen versucht. Ziel der Angriffe: Österreichs erfolgreichster Sänger, Andreas Gabalier.
Österreicherinnen tragen wieder verstärkt Dirndlkleider
Wenig überraschend hat zuletzt auch die US-amerikanische New York Times ausgerechnet mitten im österreichischen Wahlkampf Gabalier als „Bösen“ hingestellt und ihm Populismus und Volkstümlertum vorgeworfen. Die Zeitung behauptete unter anderem, dass die Österreicherinnen wegen Andreas Gabalier wieder verstärkt Dirndlkleider tragen würden. Dass Trachten großteils Bestandteil der ländlichen Kultur sind, wurde nicht erwähnt.
Journalisten malen Teufel an die Wand
In einem Interview mit der deutschen Zeitschrift Stern nahm Gabalier dazu Stellung. Es seien für den New-York-Times-Bericht „Rocking Out in Lederhosen, With a Hint of Populism” auch Leute gefragt worden, „die mir nicht ganz so wohl gesinnt sind“. Es wären Journalisten, die sich schon lange mit ihm beschäftigen und etwas Böses suchen und sehen wollen; die Lieder zerpflücken, einzelne Textzeilen und Wörter und dann den Teufel an die Wand malen würden.
Nazisymbole auf dem Plattencover
Beispiel ORF: Im Bericht der Sendung ZiB Nacht vom 30. August hieß es vom Beitragsgestalter wortwörtlich:
Doch Gabalier erntet nicht nur Jubel, sondern auch viel Kritik. In seinen Plattencovers vermeinen manche Nazisymbole zu erkennen, auch seine Songtexte und Interviews sorgen immer wieder für Irritation.
Der ORF war also nicht einmal in der Lage, jene Kritiker namentlich zu benennen, die angeblich Nazisymbole auf Plattencovers von Andreas Gabalier erkennen wollen. Das Zauberwort hieß „manche“. Aber wer sich hinter „manche“ versteckte, wurde nicht verraten. Siehe auch Artikel auf unzensuriert: „Vor Rekordkonzert von Gabalier erkennt ORF Nazisymbole auf Plattencover“.
Unprofessionelles Verhalten der Medien
Im Stern wundert sich Gabalier zudem, dass gerade Medien, die noch nie mit ihm gesprochen haben, schlecht über ihn urteilen:
Mit so österreichischen Tageszeitungen wie dem “Standard” oder dem “Falter” habe ich nie gesprochen. Und da gibt es 40 bis 50 Artikel, die sich auf den kritischen Journalismus berufen. Ich muss nicht jedem Zucker in den Hintern blasen – allerdings wäre es von deren Seite professionell gewesen, irgendwann auch mal ein Interview zu führen.
Popularität nicht für politische Zwecke ausnutzen
Im Gegensatz zu Herbert Grönemeyer, der bei seinem Wien-Konzert seine Besucher aufrief, zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen habe, will Gabalier seine Popularität nicht für politische Zwecke ausnutzen. Jeder Künstler müsse das selbst entscheiden, so Gabalier, der anmerkt:
Aber wenn man sich nicht für Links starkmacht als Künstler, dann ist man automatisch rechts. Das habe ich immer sehr intolerant gefunden von jenen, die eigentlich Toleranz predigen.