Wie eng die Netzwerke zwischen gewissen politischen Parteien und den Systemmedien ist, zeigt die Verleihung eines Preises an Journalisten, die bei der „medialen Hinrichtung“ von HC Strache und der FPÖ in den Tagen nach dem 17. Mai 2019 federführend im ORF beteiligt waren. Diesen Preis für die Berichterstattung über die Causa „Ibiza-Video“ hat jetzt das Medienhaus Wien vergeben. Mit dem sogenannten „Walter Rode-Preis“ wurden die ORF-Redakteure Tobias Pötzelsberger, Simone Stribl, Matthias Westhoff und Patrick Swanson geehrt. Andy Kaltenbrunner, ehemaliger Profil-Redakteur und Mitinhaber des Medienhauses rechtfertigt die Preisverleihung folgendermaßen:
Als im Mai 2019 die sogenannte „Ibiza-Affäre“ bekannt wurde, demonstrierte ein Team von Journalisten, wie Nachrichtenjournalismus im TV professionell berichtet, einordnet, ein politisches Ereignis begleitet.
Die Arbeit der heurigen Preisträgern ist zugleich Zeichen eines professionellen Selbstverständnisses einer gut ausgebildeten Generation von Journalisten, die sich auch unter politischem und ökonomischem Druck professionell durchsetzen und dem Auftrag von Qualität und Unabhängigkeit im öffentlichen Rundfunk gerecht wird.
Pilz-Mandatar Alfred Noll in Preis-Jury
Neben Ex-Profil-Journalist Andy Kaltenbrunner ist auch der bisherige Jetzt/Pilz-Mandatar Alfred Noll, der auch Gesellschafter im Medienhaus Wien ist, in der Preis-Jury aufgeschienen. Ausgeschüttet sollen immerhin 5.000 Euro als Preisgeld werden. Dazu kommen Matthias Karmasin und Astrid Zimmermann sowie Daniela Kraus. Ein früherer Preisträger des „Walter Rode-Preis“ war Florian Klenk, der wiederum mit den medialen Strippenziehern der Süddeutschen Zeitung zusammengearbeitet hat.