Etwa jeder zehnte Bürger in Deutschland wohnt in einer Stadt, durch die diese Straße führt. Aber kaum jemand kennt die Geschichte dieser Straße, der Bundesstraße 1. Jeder kennt sie, aber nur wenige wissen, dass die Straße bereits im Jahr 1934 als Fernstraße über 1.392 Kilometer angelegt wurde. Damals trug sie noch den Namen Reichsstraße 1 und durchquerte das Deutsche Reich von seiner westlichen bis zu seiner östlichen Grenze von Aachen bis nach Eydtkuhnen. Oder „von der Maas bis an die Memel“, wie die Ausdehnung des deutschen Staatsgebietes in der ersten Strophe jenes Liedes beschrieben wird, dessen dritte Strophe heute Nationalhymne ist.
Das „Lied der Deutschen“ stammt aus dem 19. Jahrhundert; und seither ist viel geschehen. An kaum einer anderen Straße lässt sich die deutsche und die europäische Geschichte so deutlich ablesen wie an der „Eins“.
Ostkolonisation und wieder zurück
In einem Vortrag „Deutschland im Krebsgang“ bei der Österreichischen Landsmannschaft in der Fuhrmannsgasse 18, 1080 Wien, am 11. September um 19 Uhr wird die Geschichte dieser Straße lebendig.
Menno Aden, Eckartschriften-Autor und ehemaliger Hochschullehrer, Verfasser vieler juristischer und historischer Werke, „wandert” entlang der „Eins“ von Aachen über Magdeburg und Potsdam bis Eydtkuhnen in Ostpreußen und wieder zurück. Damit stellt Aden die deutsche Ostkolonisation von ihren Anfängen dar, aber auch den Weg zurück im Zuge der Vertreibungen. Das Thema mag oft melancholisch stimmen. Aber Aden versteht es, auch in dem Krebsgang zurück einen geschichtlichen Raum für die weitere Entwicklung unserer Kulturgemeinschaft aufzuzeigen.