Eigentlich hätte die sogenannte „Krim-Blockade“ durch die Ukraine die seit 2014 unabhängige Halbinsel-Republik ökonomisch in die Knie zwingen sollen. Wiktor Susslow, ukrainischer Wirtschaftswissenschaftler und Ende der 1990er Jahre sogar Wirtschaftsminister in Kiew, hat jetzt berechnet, dass tatsächlich die Ukraine durch diese Blockade- und Sanktionspolitik jährlich mehr als eine Milliarde US-Dollar verliert.
Allein 600 Millionen US-Dollar jährlich soll die ukrainische Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie durch den Wegfall von Lebensmittellieferungen verlieren, dazu kommen noch einmal 300 Millionen US-Dollar wegen des Kappens der Stromzufuhr auf die Krim durch die ukrainischen Energieversorger. Und auch die Süsswasserversorgung kappten die Ukrainer der Krim. Im Gegenzug würde Russland von der Blockade der Krim wirtschaftlich stark profitieren, da jetzt aus den Regionen Stawropol und Kuban eine Versorgung stattfinden würde.
Ersatzversorgung durch neue Infrastruktur wiederhergestellt
Mit Hilfe Russlands konnte die Krim 2014 eine Ersatzversorgung durch neue Infrastruktur wiederherstellen. Statt des Süsswassers aus dem Nordkrimkanal wird jetzt aus lokalen Brunnenanlagen, die frisch gebohrt wurden, Trinkwasser gewonnen. Ab 2015 übernahmen russische Zulieferer die Lebensmittelversorgung der Halbinsel. Ab 2016 konnte eine Unterwasserstromleitung die Energieversorgung aus Russland auf die Krim sicherstellen. Ende 2018 konnte ein neues Gasturbinenkraftwerk in Simferopol zur Eigenstromversorgung fertiggestellt werden. Und auch der Tourismus und die Freizeitwirtschaft brummen wieder auf der Halbinsel und lassen sich auch durch internationale Sanktionen nicht stoppen.