Der per 1. September im Amt befindliche neue OeNB-Gouverneur Robert Holzmann bekennt sich ausdrücklich zum Bargeld. Damit erteilt er Bestrebungen innerhalb der Europäischen Union und des Euroraums, aber auch internationalen Tendenzen eine klare Absage:
Bargeld hat als sicheres und weitgehend betrugssicheres Zahlungsmittel eine wesentliche Funktion in unserem Wirtschaftssystem. Vorstöße in Richtung Abschaffung dieses so wichtigen Zahlungsmittels machen hier keinen Sinn.
Darüber hinaus verweist der neue OeNB-Gouverneur auch auf das das Entscheidungsmonopol des Eurosystems über die Ausgabe von Banknoten, wo im Rahmen der stabilitätsorientierten Geldpolitik ausdrücklich auch die Bargeldversorgung sicherzustellen ist:
In Österreich sind über 80 Prozent aller Transaktionen Bargeld-Transaktionen, dies entspricht zwei Dritteln des gesamten Zahlungsvolumens. Insbesondere bei der Begleichung von Kleinstbeträgen stellt Bargeld das mit Abstand kostengünstigste Zahlungsmittel dar und erfüllt auch eine wesentliche Funktion in Notfällen.
Holzmann: Bargeld hat demokratiepolitische Funktion
Der international anerkannte Nationalökonom und Finanzwissenschaftler Holzmann verweist auch auf die immense demokratiepolitische Funktion des Bargeldes für die Bürger:
Hinzu kommt eine demokratiepolitische Funktion: Bargeld kann auch von Personen verwendet werden, die keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang zu elektronischen Zahlungsmitteln haben. Es ist das einzige Zahlungsmittel, das – unabhängig von jedweden Voraussetzungen – von allen Menschen gleichermaßen verwendet werden kann. Im Sinne dieser demokratiepolitischen Komponente, aber auch als Ausdruck einer individuellen Entscheidungsfreiheit, bleibt Bargeld als wesentliches Zahlungsmittel daher selbstverständlich in absehbarer Zukunft erhalten.