Nun ermittelt auch die französische Justiz im Fall des verstorbenen pädophilen Milliardärs Jeffrey Epstein. Die Pariser Staatsanwaltschaft hat in der Causa rund um schwere Sexualdelikte die Ermittlungen in Sachen krimineller Verschwörung im Zusammenhang mit Vergewaltigung und Prostitution Minderjähriger aufgenommen.
Kinderhändlern auf der Spur
Die Strafbehörden konzentrieren sich dabei auf mutmaßliche Straftaten, die Epstein und sein Umfeld auf französischem Staatsgebiet begangen haben sollen.
Dabei ist vor allem ein krimineller Kinderhändlerring im Visier der Behörden. Als Grundlage der Ermittlungen werden Informationen direkt aus Frankreich und aus der Zusammenarbeit mit den US-Strafbehörden herangezogen.
Innocence en Danger hat Ermittlungen angeregt
Innocence en Danger, eine französische Opferschutzorganisation, hat verschiedene Zeugenaussagen über Missbrauchsfälle gesammelt und an die Justizbehörden in Frankreich und den USA weitergeleitet. Die Taten sollen sich auf französischem Boden ereignet haben, die Opfer sollen aber nicht ausschließlich Franzosen gewesen sein. Der verstorbene Epstein hatte zahlreiche Verbindungen nach Paris.
Epsteins engster Vertrauter in Frankreich war der Model-Agenturbesitzer Jean-Luc Brunel. Brunel wird in vorliegenden Gerichtsdokumenten unter anderem Vergewaltigung vorgeworfen. Brunel soll auch minderjährige Mädchen für das Umfeld von Epstein besorgt haben.
Er selbst weist die Vorwürfe zurück, zog sich aber seit den Ermittlungen gegen Epstein völlig aus der Öffentlichkeit mit Stellungnahmen zurück. Epsteins mutmaßlicher Suizid vor zwei Wochen bleibt jedenfalls ebenso undurchsichtig, wie die Zukunft seines hunderte Millionen US-Dollar schweren Vermögens.