In der gestrigen Club-2-Diskussion über Krise und Zukunft des Österreichischen Rundfunks ist dem ORF-General Alexander Wrabetz ein wahrlich bemerkenswerter Satz über die Lippen gekommen: "Der Ruf des ORF in der Bevölkerung ist besser als er in der veröffentlichten Meinung dargestellt wird."
Ohne den Wahrheitsgehalt dieser Aussage zu bewerten, ist das ein klares Eingeständnis des obersten Medienmanagers im Land, dass es offenbar eine mediale Parallelrealität gibt – die veröffentlichte Meinung, die von der öffentlichen Meinung bisweilen stark abrückt. Normalerweise werden solche Vermutungen ja nur von den bösen Rechten angestellt und von den ach so objektiven Journalisten als Paranoia abgetan.
Aber wie wärs es denn, Herr Wrabetz, wenn Sie in Ihrem eigenen Unternehmen einmal daran arbeiten würden, die Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung zu beseitigen? Stichwort politische Berichterstattung. Und unterstellen Sie mir jetzt bitte nicht Paranoia, sonst müssen wir noch gemeinsam zum Psychiater gehen!