Ein parlamentarischer Antrag der Grünen Abgeordneten Mag. Alev Korun sorgt bei Sportschützen und in anderen fundierten Kreisen für Verwunderung. Die Polizei zum Vorwand genommen, wollen die Grünen, dass ein paar Zivildiener den Jagdschein bekommen.
Der Antrag ist wenig ausgereift und teilweise sogar konfus formuliert. Frau Korun prägt dabei den Begriff „Randfeuerwaffe“. Sportschützen sind Randfeuerpatronen bekannt, aber „Randfeuerwaffen“ wohl kaum. Im Text stellt sich schließlich heraus, dass sich der Begriff auf das Kaliber (.22lfb) und die Zündungsart der Patrone bezieht.
Es wurden also, wie so oft bei den Grünen, Äpfel mit Birnen vertauscht. Oder anders gesagt, technisch gesehen stimmt dies alles vorne und hinten nicht.
Auch die Begründung, dass sog. „Randfeuerwaffen“ wesentlich zur Verschärfung und Eskalation von Konflikten beitragen, ist so nicht richtig. Das Kaliber der „Randfeuerwaffen“ ist für den militärischen wie auch den polizeilichen Einsatz nicht geeignet, da die Munitionsart zu schwach ist um eine ausreichende mannstoppende Wirkung zu erzielen. Abgesehen davon ist auch die Reichweite dieser Munitionsart für den infanteristischen Kampf zu gering.
Das Kaliber .22lfb eignet sich im Prinzip nur Jagd auf Kleinvieh wie Marder und Fuchs und zum sportlichen Scheibenschießen. Für das Militär oder die Polizei ist dieses Kaliber absolut wertlos.
Ebenso verwundert das Zitat: „Kleinwaffen sind die wahren Massenvernichtungswaffen unserer Zeit.“ Die UNO bezog dies nicht auf das Kaliber .22lfb (5,6×15) sondern auf die militärischen Kaliber ab .223 Remington (5,56×45 NATO), wobei in den potenziellen Krisenländern Afrikas und Asiens dieses Kaliber ohnehin kaum Verwendung findet, sondern das russische 7,62×39 Kalaschnikow Kaliber. Der Grund dafür ist auch schnell erklärt, in Zeiten des Kalten Krieges wurden die diversen kommunistischen Diktaturen entweder von der Sowjetunion oder von China billig mit AK-47 ausgerüstet und auch die Munitionsfabriken gleich mitgeliefert.
Das Terroristen oder Diktatoren eine sinnvolle Verwendung für sog. „Randfeuerwaffen“ haben, wenn sie jederzeit auf die wesentlich wirksamere und auch billigere AK-47 ausweichen können, ist äußerst unwahrscheinlich.
Die Grüne Abgeordnete fordert zudem eine Kontrolle für Endverbraucher. Dazu sei gesagt, dass eine solche Kontrolle praktisch und finanziell gesehen absolut unmöglich ist. Weder ein Staat dieser Welt wird es zulassen, dass ein österreichischer Beamter seine Bürger kontrolliert, noch die potenziellen Krisenländer wie Somalia und Ruanda werden überhaupt an einer Zusammenarbeit interessiert sein.
(Foto auf der Startseite: © Petwoe)