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7. Juni 2010 / 10:14 Uhr

Gewinnspiel: Das historische Rätsel – Pfälzer Aufstand

Werte Freunde, es ist wieder soweit: Das mit Spannung erwartete neue Rätsel ist da. In dieser Woche wird ein Ereignis in der deutschen Geschichte gesucht. Historisch gesehen bewegen wir uns im Zeitalter Beethovens.

Am Tag der Arbeit fand in einer kreisfreien Stadt in Rheinland Pfalz ein Treffen demokratischer "Volksvereine" statt. Über 10.000 Menschen aller sozialen Schichten versammelten sich und erklärten sich zu den "Vollstreckern der Gesetze". Man begnügte sich allerdings nicht damit, nur rein "akademische" Diskussionen abzuhalten, sondern schritt auch gleich zur Tat. So wurde nur einen Tag später ein zehnköpfiger Landesverteidigungsausschuss zum Vollzug der Verfassung eingerichtet. Zu einer Ausrufung einer bestimmten – im 19. Jahrhundert bei der geistigen wie auch der weltlichen Führungsschicht nicht besonders beliebten – Regierungsform kam es allerdings nicht.

Jedoch wurden Volkswehren formiert, die Beamten mussten einen Eid auf die "neue" Verfassung ablegen und sogar Soldaten der damaligen bayrischen Armee traten der neuen Armee bei. Dieser Akt der "Verbrüderung" dürfte in der deutschen Militärgeschichte nicht viele Parallelen finden.

Mitte Mai beschloss ein Gremium die Einsetzung einer vorläufigen Regierung unter der Führung eines gelernten Advokaten. Dieser bekannte sich zur neuen Verfassung und bereitete die Trennung aus dem bayrischen Staatenverbund vor, zu der es auch kam – allerdings nur für wenige Wochen.

Im Wissen, das eine Trennung von Bayern das bayrische Königshaus nicht besonders wohlwollend auffassen würde, entschloss sich der Advokat zu einem Bündnis mit der Badischen Republik – unnötig zu sagen, dass dieses Bündnis mehr ein symbolischer Akt war, denn eine ernstzunehmende militärische und wirtschaftliche Allianz.

Wie nicht anders zu erwarten, begann die preußische Intervention. Die nur schlecht ausgerüsteten "pfälzischen" Truppen hatten gegen die rund 30.000 vorzüglich ausgerüsteten und motivierten preußischen Soldaten nicht die geringste Chance. Auch die immer mehr aufkeimende Radikalität der "Pfälzer" verschreckte vieler Bürger, und somit blieb auch die dringend benötigte Unterstützung der Landbevölkerung aus.

Widerstand wurde gegen die preußischen Truppen kaum geleistet, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis die eingesetzte "Regierung" aus dem Amt gejagt wurde und die bayrischen Würdenträger ihre Amtsgeschäfte wieder übernehmen konnten.

Als Nachwehen der gescheiterten "Revolution" gab es über 300 Prozesse wegen Rebellion und Hochverrat. Positiv ist zu erwähnen, dass keine Todesurteile vollstreckt wurden.

Kleiner Tipp: Nicht nur in Baden war die Luft bleihaltig!

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