Die Ausstellung "James Cook und die Entdeckung der Südsee" wartet mit ihrer Fülle an historischen Artefakten aus der Südsee und dem nordwestlichen amerikanischen Küstenraum auf. Sie dürfte sich zu einer Tourismusmagnet des Sommers 2010 entwickeln. Die Eröffnung fand am 10. Mai 2010 statt; die Ausstellung kann noch bis zum 13. Februar 2011 im Museum für Völkerkunde bewundert werden.
Das Leben des James Cook
Der am 27. Oktober 1728 als Sohn eines Tagelöhner geborene britische Seefahrer James Cook wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Zum Glück aber erkannte der Dienstherr seines Vaters die naturwissenschaftliche Begabung des jungen James und ermöglichte ihm eine schulische Grundausbildung in der Dorfschule von Great Ayton. Hier eignete er sich Grundkenntnisse in folgenden Fächer an: Lesen, Schreiben, Rechen und Arithmetik – und legte somit den Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere.
Nachdem Cook von der britischen Handelsmarine zur Royal Navy gewechselt war, wurde er durch seine drei Forschungsreisen in die damals noch nicht erkundeten Weiten des pazifischen Raumes berühmt. Durch seine kartographischen Aufzeichnungen von Neuseeland, Australien und der Inselwelt der Südsee vervollständigte er unser Bild von der Erde und verwies die Idee eines sogenannten "Südkontinents" damit endgültig in das Reich der Mythen.
Zeugnisse einer vergangenen Kultur
Die Ausstellung kann eine Sammlung von weit über 500 Exponaten ihr Eigen nennen. Viele der kulturhistorischen Artefakte, wie etwa diverse Federornamente und Holzskulpturen, haben heute kulturhistorisch gesehen einen unermesslichen Wert, da Vergleichbares im 21. Jahrhundert in der Südsee nicht mehr zu finden ist. Es sind somit bedeutende Zeugnisse einer vergangenen Kultur. Abseits der üblichen ethnologischen Ausstellungsstücke findet man aber auch Skizzen, Zeichnungen und Gemälde, welche dem interessierten Besucher einen von Hollywood und Kitschliteratur unverfälschten Eindruck des Lebens in diesen Teilen der Welt geben.
Aber nicht nur kulturhistorisch Interessierte kommen in dieser vorzüglichen Ausstellung auf ihre Kosten, sondern ebenso technik-begeisterte Besucher. Die ausgestellten Seekarten, Schiffsmodelle und nautischen Instrumente vermitteln ein eindrucksvolles Bild der damaligen Verhältnisse und Arbeitsweisen auf hoher See.
Als besonders positiv kann angemerkt werden, dass die Ausstellung auch für Kinder exzellent aufbereitet ist, die immer wieder Neues entdecken und sich so ohne Stress Wissen über eine vergangene Epoche aneignen können.