Die oststeirische Stadt Weiz wird ab 12. August eine 700 Kilogramm schwere Steinfigur zur Schau stellen, die einen hüllenlosen Mann mit Papstkrone zeigt. Das örtliche Kunsthaus wird die Leihgabe aus Konstanz in Deutschland vermutlich für längere Zeit ausstellen, nachdem das Skandal-Kunstwerk im Nachbarland kaum mehr Anklang findet.
Dort musste die umstrittene Figur nämlich vom Bahnhof entfernt werden, nachdem sich Politiker, Kirche und Bürger in ihren religiösen Gefühlen verletzt sahen. Die lokale Tourismusgesellschaft orderte die Demontage des „Nackt-Papstes“ an.
In Österreich, genauer gesagt in Weiz, bemüht sich nun der kulturelle Leiter Georg Köhler um die Aufstellung der Skulptur von Peter Lenk (ein Steirer). Sie soll am 12. August präsentiert werden.
Für die Grazer FPÖ-Nationalratsabgeordnete Dr. Susanne Winter ist die „Abschiebung“ nach Österreich kein Zufall. „Die geplante Ausstellung des so genannten Nackt-Papstes in Weiz ist ein weiterer Höhepunkt der Angriffsserie gegen die katholische Kirche. Die Bandbreite dieser Serie zieht sich von den Jesus-Comics des Karikaturisten Haderer, über die Darstellung des Papstes als Affen durch den Verband Sozialistischer Studenten (VSStÖ), bis hin zur geplanten Kunstausstellung in Weiz.“
Für sie ist die Nacktpapst-Ausstellung eine besonders perfide Form der Religionsbeleidigung, weil sich der Künstler sehr wohl auf den heiligen Vater bezieht, allerdings zu Zeiten des Konstanzer Konzils (1414-1418). Die Optik der Figur soll Papst Martin V. nachempfunden sein, der zu dieser Zeit in Amt und Würden war.