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22. Juli 2010 / 02:12 Uhr

Teure Kampagne für Frauen in Männerberufen

„Finde deinen eigenen Weg!“ ist eine gemeinsame Kampagne des Sozial- und des Frauenministeriums. Sie soll Mädchen und jungen Frauen klarmachen, dass ihnen fast 600 Lehrberufe zur Auswahl stehen. Allzu oft entscheiden sich diese nämlich für geschlechtstypische Berufe, obwohl andere bessere Karrierechancen und Bezahlung bieten würden. Zur Aufklärung sind Budgetmittel in Höhe von rund 321.000 Euro bereitgestellt worden.

Inseriert wird die Kampagne in allen möglichen Medien, die für junge Menschen leicht zugänglich sind. Dazu gehören nicht nur Tageszeitungen, sondern für die beiden SPÖ-Minister Hundstorfer und Heinisch-Hosek auch die feministische Schwerpunktzeitschrift „AUF“, das feministische Frauenmagazin „an.schläge“, aber auch das bunte Unterhaltungsmagazin „Die Ganze Woche“, bekannt für g schmackige Kochrezepte und Kreuzworträtsel.

Dennoch glaubt die Frauenministerin, dass die Kampagne erfolgreich sein wird. Alleine schon deshalb, wenn „Mädchen miteinander darüber reden, wie wichtig es für sie ist, sich über Berufsmöglichkeiten zu informieren und sich (sic!) Gedan­ken über eigene Chancen auf Karriere und besseres Gehalt anzustellen“, lässt sich den Beantwortungen parlamentarischer Anfragen von Abgeordneten von allen drei Oppositionsparteien entnehmen.

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Es ist aber weniger der Umstand problematisch, dass sich kaum Frauen in Männerberufen vorfinden. So gibt es umgekehrt auch kaum männliche Kindergärtner. In Deutschland will die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) deshalb ab 2011 eigene Programme anbieten, um Männer zu Erziehern in Kindertagesstätten umzuschulen. In Österreich gibt es bislang Lehrstellenförderungen für nicht-traditionelle Lehrberufe ausnahmslos für Mädchen. Im Vorjahr haben 741 Arbeitergeber diese Fördermöglichkeit in Anspruch genommen, 2007 waren es noch 511.

Problematisch sind vielmehr die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. Die Lohnungleichheiten haben sich seit Jahrzehnten kaum verbessert. Und das, obwohl die handelnden Politiker nicht müde werden, diesen Umstand regelmäßig zu geißeln.

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