Wie viele Ausländer sich derzeit in heimischen Justizanstalten befinden, hat nun Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) auf eine parlamentarische Anfrage des FPÖ-Generalsekretärs Harald Vilimsky hin bekannt geben müssen. Zum Stichtag 1. Mai 2010 befanden sich 5676 Personen in Strafhaft. Davon waren 3167 Personen österreichische Staatsangehörige und 2462 Personen wiesen eine andere Staatsbürgerschaft auf. Bei 47 Personen lag keine Angabe zur Staatsangehörigkeit vor.
Prozentuell gesehen sind 44,20 Prozent der inhaftierten Straftäter Ausländer. Gegenüber 2009 ist das eine Steigerung von rund zwei Prozent. Die meisten ausländischen Häftlinge sind in den Justizanstalten Krems-Stein (312), gefolgt von Hirtenberg (238) und Wien-Josefstadt (168) untergebracht. Prozentuell unterhält Ried in Oberösterreich den höchsten Anteil staatsfremder Häftlinge (75,24 Prozent), Wien-Favoriten (19,09 Prozent) den niedrigsten.
Aufgrund der enormen Zahl an bereits eingebürgerten Zuwanderern ist davon auszugehen, dass die in Österreich geborenen Häftlinge weit weniger als die Hälfte ausmachen. In diese Richtung deutet auch der Umstand, dass etwa in Berlin 90 Prozent der Strafgefangenen Muslime sind. Darauf wies unlängst die Islamische Religionsgemeinschaft in Deutschland hin uns besaß noch die Chuzpe, für die verurteilten Verbrecher mehr passende Seelsorger zu fordern.
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Sowohl bei österreichischen als auch bei ausländischen Häftlingen stehen Kuschelbesuche hoch im Kurs. Deshalb wird im Hochsicherheitsgefängnis Krems-Stein jetzt eine zweite Zelle dafür eingerichtet. In der ehemaligen 50-Quadratmeter-Wohnung des Anstaltsleiters dürfen ausgewählte Insassen künftig fünf Stunden lang Besuch empfangen. Dabei geht es nicht immer nur um Sex, räumt der örtliche Gefängnisdirektor ein. Bei 40 Prozent der Treffen komme die halbe Familie mit.
785 verurteilte Männer sind derzeit in der Justizanstalt Krems-Stein inhaftiert. 47 davon dürfen die seit 2007 existierende überwachungsfreie „Kuschelzelle“ nutzen, die offiziell unspektakulär für Familienbesuche genutzt wird. In den vergangenen drei Jahren wurde das wohnlich mit buntem Sofa, Fernseher, Mini-Küche, WC und Dusche eingerichtete Zimmer insgesamt 630 mal genutzt. So oft, dass jetzt eine zweite kommt. Auch im obersteirischen Leoben existiert eine solche Spezial-Zelle für Vergnügungsbesuche.