Deutschland ist nach wie vor Exportweltmeister, und in diesem Fall kommt der deutschen Marke "Made in Germany" die Globalisierung zugute. Die wichtigen Exportmärkte Fernost und Südamerika waren von der Finanz- und Wirtschaftskrise kaum betroffen. Die Nachfrage aus diesen Ländern nach Industriegütern hält nicht nur an, sondern steigt rasant.
Die spektakulärsten Steigerungen im Warenexport entfielen auf China und Brasilien mit 55 bzw. 46 Prozent. In der Bundesrepublik ansässige Unternehmen konnten auf die anziehende Weltkonjunktur dank der breitangelegten Nutzung der Kurzarbeit schnell reagieren. Auf dem Höhepunkt der Krise der Realwirtschaft befanden sich mehr als 1,5 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Diese Zahl hat sich bereits gedrittelt und ist weiter im Sinken begriffen. Der deutsche Aufwärtstrend schwappt auch auf die österreichische Wirtschaft über – vor allem in der Automobilzulieferbranche. Angestellte von Polynorm, einer VOEST-Tochter, legen bereits wieder Sonderschichten ein, der Vorstand erwartet ein Rekordergebnis. Die Verflechtungen zu unserem großen Nachbarn sind beträchtlich: Das Institut für Höhere Studien kam zu dem Schluss, dass knapp 30 Prozent unseres Binnenwachstums direkt von der Situation in der Bundesrepublik abhängen.
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Jenseits des Atlantiks zeigt man sich ob dieser für uns Europäer freudigen Entwicklung wenig amüsiert. Die USA kommen bis dato nicht richtig in Schwung und stöhnen unter einer gewaltigen Schuldenlast, die das wirtschaftliche Handeln erstickt. Obama fordert die deutsche Regierung auf, zum Wohl der Weltwirtschaft kreditfinanziertes Wachstum zu generieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ausnahmsweise deutsche Interessen vertreten und dieser anmaßenden Forderung, die Staatsschuld zum Nutzen anderer zu erhöhen, bereits eine klare Absage erteilt.
Fotos: Oliver1983 & Uwe Schwarz / Pixelio.de