Über die ausufernden Schulden und zu geringen Investitionen der Stadt Wien haben wir bereits berichtet. Noch deutlicher als im Gesamtbudget zeigt sich die negative Entwicklung bei den ausgegliederten Bereichen der Stadt, in denen bereits etwa 50 Prozent der wirtschaftlichen Tätigkeit abgewickelt werden. Die ausgegliederten Unternehmen entziehen sich zunehmend der Kontrolle durch den Gemeinderat, damit verbunden verfällt somit de facto auch die Kontrollfunktion der Opposition.
Wien-Energie konnte zuletzt nur aufgrund horrender Tariferhöhungen in den letzten fünf Jahren (Strom: +20%, Gas: +29%) die Eigenkapitalrentabilität verbessern, belastet wurden dabei aber die Wiener Strom- und Gaskunden.
Die Bilanz der Wiener Linien weist – obwohl auch dort die Preise erhöht wurden – eine drastische Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation aus, der Jahresfehlbetrag stieg in den Jahren 2007 bis 2009 von 76 über 98 auf nunmehr 110 Millionen Euro.
Darüber hinaus sind im selben Zeitraum auch die Investitionen gesunken, insgesamt um 78 Millionen Euro. Ähnlich die Entwicklung bei Wien Energie und bei den Wiener Stadtwerken insgesamt. Mitten in der Wirtschaftskrise agieren sie konjunkturpolitisch völlig falsch. Die Gesamtinvestitionen der Stadtwerke sanken von 827 Millionen (2007) auf nunmehr 672 Millionen (2009). Dass dies eine erhebliche Anzahl von Arbeitsplätzen gekostet hat, liegt auf der Hand.
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