Thilo Sarrazin wurde dafür verteufelt, doch israelische Zeitungen jubelten über die Entdeckung weitreichender genetischer Gemeinsamkeiten von Juden in aller Welt. Google hat in unseren Artikel zu diesem Thema passenderweise ein Inserat der Firma Igenea platziert, die den Besucher fragt „Sind Sie jüdisch?“ und mit Hilfe eines DNA-Tests die Antwort verspricht.
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Die Zusammenarbeit zwischen Genforschern und Archäologen wird es bald erlauben, dass jeder feststellen lassen kann, wie hoch der keltische, römische, germanische, slawische usw. Anteil an seinem Erbgut ist. Die Politik wird diesen Zugang auch fördern. Schließlich soll das bunte Vorfahrengemisch der Alteingesessenen diesen vermitteln, dass sie selbst eigentlich keine Einheimischen seien, und somit der Widerstand gegen die massenhafte Aufnahme neuer Ausländer gebrochen werden.
Römische Legionäre hinterließen ihre Spuren im heutigen Österreich
Und die Analysen werden sogar Außereuropäisches zutage fördern. Die ersten dafür Verantwortlichen waren die Römer. Diese rekrutierten ihre Legionäre aus allen Teilen des Imperiums. Eingesetzt wurden sie klugerweise nie in ihren Herkunftsregionen. Fern der Heimat hatten sie viel weniger Skrupel, Aufstände niederzuschlagen und identifizierten sich selbst schneller mit Rom. So weiß man beispielsweise, dass in Vindobona (heute Wiens 1. Bezirk) zeitweise Soldaten aus dem heutigen Syrien stationiert waren, die nach ihrer Dienstzeit hier auch Land bekamen. Jene Legionäre, die Tulln gründeten, nannten es damals Comagenae. Das sollte sie an ihre alte Heimat, das mit Rom verbündete und später annektierte Königreich Kommagene erinnern, dessen Gebiet im heutigen Südostanatolien lag. Mit den Römern kamen auch orientalische Kaufleute und vereinzelt auch schwarzafrikanische Sklaven. Nach dem Vergehen des Römischen Reiches sprengten immer wieder asiatische Reiterhorden übers heutige Österreich. Vom Hunnensturm bis zur Zweiten Türkenbelagerung Wiens hinterließen sie, teilweise vergewaltigend, teilweise hierbleibend und sich assimilierend, so manche Spuren im Erbgut bis hinauf in die heute lebenden Generationen.
Haplogruppen und genetische Marker
Derzeit arbeitet die noch in den Kinderschuhen steckende Genforschung mit „Haplogruppen“, die eine erste grobe Auffächerung in Sachen Abstammung erlauben, und mit „Genetischen Markern“.
Besonders interessiert an ihrer Herkunft sind die Juden. Kein Kollektiv war in seiner Geschichte so oft und so massiv mit Verfolgung konfrontiert und keinem ist – vermutlich eben deswegen – die eigene Identität so wichtig. Das zeigt sich auch am Staat Israel, der nur jene Menschen einbürgert, die jüdische Vorfahren nachweisen können. Daher verwundert es auch nicht, dass eventuelle genetische Gemeinsamkeiten innerhalb der weltweit 13 Millionen Seelen umfassenden jüdischen Diaspora im Mittelpunkt einer groß angelegten Studie standen.