Am Freitag heiratete der bundesdeutsche Außenminister Guido Westerwelle seinen Lebensgefährten Michael Mronz. Der Oberbürgermeister von Bonn, Jürgen Nimptsch, hat die beiden Männer getraut.
Bereits Anfang dieses Jahres war das gleichgeschlechtliche Liebespaar in die Schlagzeilen geraten. Mronz begleitete den Außenminister auf einer dienstlichen Südamerikareise, woraufhin die Opposition den FDP-Vorsitzenden beschuldigte, private und öffentliche Interessen zu vermischen. Michael Mronz ist ein erfolgreicher Sport-Event-Manager und könnte – so argumentierte die Opposition – die Reise genützt haben, um geschäftliche Kontakte zu knüpfen. Das wäre nicht verwerflich, doch die Tour bezahlte selbstverständlich nicht der Manager, sondern der Steuerzahler.
Westerwelle fiel in der Vergangenheit durch provokante Äußerungen und Forderungen auf, etwa indem er Reportern des „Spiegel“ während der Pubertät instabile sexuelle Orientierung unterstellte: „Waren Sie während der Pubertät nicht hin- und hergerissen? Dann wären Sie die Einzigen, die ich kennen gelernt habe.“
Im Bereich der Schwulenehe möchte der Liberale Rot-Grün weit links überholen, die damalige Koalition sei nämlich „auf halber Strecke liegen geblieben“. Konkret geht es ihm um das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Auf die in diesem Punkt (noch) konservative Haltung seines Koalitionspartners nimmt Westerwelle keine Rücksicht und spielt die berechtigten Bedenken so mancher Unionspolitiker herunter: „Ich habe mit dem konservativen, gelegentlich sogar erzkonservativen Weltbild der CSU und von Teilen der CDU herzlich wenig am Hut.“
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