Peter Noever, der wohl umstrittenste Museumsdirektor des Landes, hat letzten Mittwoch mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt erklärt. Der stets präpotent auftretende Leiter des Museums für angewandte Kunst (MAK) scheint die Aussichtslosigkeit für den Weiterverbleib in dieser Position erkannt zu haben und zog die einzig richtige Konsequenz.
Foto: Alfred Weidinger / flickr
Gestolpert ist Noever über die Geburtstagsfeste für seine Mutter, die er jährlich im Museum ausrichtete und aus dem Museumsbudget finanzierte. Dünn wurde die Luft für ihn, als Ministerin Schmied gezwungen war, eine Betriebsprüfung zu veranlassen. Diese resultierte aus einer parlamentarischen Anfrage des Grünen-Abgeordneten Wolfgang Zinggl. Nach Aussage Schmieds in der "Zeit im Bild" belaufe sich der Schaden für das MAK auf rund 100.000 Euro. Weitere Vorwürfe gegen Noever stehen im Raum. Die in etwa zwei Wochen beginnende Überprüfung durch den Rechnungshof soll einen umfassenden Bericht über den Gesamtschaden bringen. Jetzt erstattete das Museumskuratorium gegen Noever auch Strafanzeige.
Das Ende einer unrühmlichen Ära
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25 Jahre lang durfte Noever im MAK sein Unwesen treiben. Sein unrühmliches Wirken war von Ungeheuerlichkeiten geprägt, die mit der Propagandaausstellung zu Ehren des Nordkoreanischen Diktators Kim Il Sung ihren Tiefpunkt erreichten. Nicht zu vergessen die Präsentation des Lebenswerkes des verurteilten Vergewaltigers und Kinderschänders Otto Mühl. Es bleibt zu hoffen, dass Ministerin Schmied bei der Auswahl des neuen Direktors eine glücklichere Hand besitzt.