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4. März 2011 / 10:12 Uhr

“Interethnisches Wohnen”: Wiens neues Credo bei der Stadtplanung

SPÖ Stadträdte Ludwig und Wehsely"Stadtplanung der Zukunft – Integration von Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Mobilität in Wien" war das Thema einer Podiumsdiskussion, zu der die Industriellenvereinigung ins Haus der Industrie geladen hatte. War noch in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts Stadterweiterung und Entmischung der Funktionen das Planungsprinzip – sichtbares Zeichen dieser Politik sind die Wohnsilos der Stadtrandsiedlungen – wird nun auch in Neubaugebieten das Augenmerk auf eine Durchmischung von Arbeitsstätten, Wohneinheiten und öffentlichen Freiräumen gelegt. Darüber, dass nur diese Diversität der Nutzungen lebendiges, urbanes Leben gewährleisten könne, herrschte einhellige Meinung. Unterschiedlich waren jedoch die Ansichten, ob dies mit mehr oder weniger Steuerungsmechanismen geschehen soll.

Wohnbaustadtrat Ludwig für soziale Durchmischung
 

SPÖ Stadträdte Ludwig und Wehsely

SPÖ Stadträdte Ludwig und Wehsely

Multi-Kulti für Wien – SPÖ Stadträte Ludwig und Wehsely
Foto: Manfred Werner/  Wikimedia

Unter den Diskutanten war auch SPÖ-Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Er sprach von einer Renaissance der Städte, freute sich über den steten Bevölkerungszuwachs, den Wien zu verzeichnen hat und prophezeite bis zum Jahr 2030 zwei Millionen Einwohner. Besonders am Herzen liegt ihm die soziale Durchmischung der Stadt. Niemand solle auf Grund seiner Visitenkarte (sprich Wohnadresse) einer sozialen Schicht zuordenbar sein. Damit hat er die Stoßrichtung der sozialistischen Stadtpolitik auch schon klar definiert. Das Konzept der Gesamtschule soll auf die sozio-ethnische Verteilung der Bevölkerung umgelegt werden. Das heißt, dass in dieser Stadt von klein auf und quer durch alle sozialen Schichten niemand mehr den Segnungen der multikulturellen Gesellschaft entkommen soll. Nivellierung der Gesellschaft um jeden Preis scheint die Devise.

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Neue heile Multikulti-Welt für Simmering

In diesem Zusammenhang prägte Ludwig auch den Begriff "interethnisches Wohnen". Vorzeigeprojekt sollen die neu entstehenden Wohnhäuser auf dem ehemaligen Mautner-Markhof-Gelände in Simmering werden. Nach Fertigstellung intensiv betreut, soll hier ein Multikulti-Wohnpark mit Café und Schwimmbad entstehen. Allerdings hat der Wohnbaustadtrat vergessen zu erwähnen, dass es das interkulturelle Wohnen schon längst gibt, und zwar in den Gemeindebauten der Stadt Wien. So mancher Gemeindebau wurde gar zum "Integrationsbau" geadelt. Die Begeisterung der alteingesessenen Mieter hält sich ob der Zwangsbeglückung jedoch in sehr engen Grenzen.

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