Die Kurzanalyse des Österreichischen Instituts für Internationale Politik, das die wahren Beweggründe heimischer Politik gemäß den Vorgaben von EU und USA offenbart, lässt auch die Aktivitäten in Ägypten nicht aus. Wenngleich die Lage dort nicht derartige eskaliert wie in Libyen, läuft auch in dem Paradebeispiel des reibungslosen Machtwechsels, wie das Land in bester Propagandamanier von den hiesigen Medien dargestellt wird, läuft nicht alles nach den Plänen der westlichen Politiker ab.
österreichischen Politikexperten Skepsis.
Foto: Zeinab Mohamed (Kodak Agfa) / flickr
Der auch hier eindeutig angestrebte "regime change", der eine demokratische Ordnung nach unserem Vorbild hervorbringen hätte sollen, scheitert voraussichtlich an der Allgegenwärtigkeit des ägyptischen Militärs und dessen unerschütterlicher Nähe zum Volkswohl. Anstelle einer Regierung aus Demonstranten, der Zivilgesellschaft und diversen politischen Bewegungen zusammenzuschustern, übertrug die Armee die verantwortungsvolle Aufgabe der Regierungsbildung an Technokraten und Experten. Zum Entsetzen der amerikanisierten Europäer ist das ägyptische Hauptaugenmerk nicht primär auf "Aufarbeitung der näheren Vergangenheit, Aussöhnung und breiterem gesellschaftlichem Konsens" gelegt.
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Im Gegenteil, stellen die österreichischen Politikexperten erschreckt fest: Das Hauptanliegen der Armee, die in der Übergangszeit die Regierung am Laufen hält, ist überraschenderweise deren Stabilität. An der Empörung darüber wird deutlich, dass die europäischen Staaten dem Ziel der Sicherheit und Stabilität offenbar wenig Priorität einräumen.