Deutschlands Zukunft sieht immer düsterer aus – nun belegt ein Report die Effekte, die der gesellschaftliche Verfall auf die Kinder des Landes hat: Beobachtungen der Lehrer ergeben, dass deutsche Kinder selbstbezogen (59%), materialistisch eingestellt (71%) und von den Medien geprägt (90%!) sind. Weiters haben drei von vier deutschen Schülern Konzentrationsprobleme.
Zurückzuführen ist dies laut der Lehrerumfrage auf das Elternhaus der jungen Deutschen: Rund drei Viertel der Lehrer haben bereits öfter beobachtet, dass Eltern zu wenig auf die Freizeitaktivitäten der Kinder achten, zu wenig Zeit für sie aufwenden und schlicht mit der Erziehung überfordert sind. Angesichts des Werteverfalls in der Bundesrepublik gelingt den Lehrern auch die Vermittlung von Werten immer seltener – besonders in den berüchtigten Hauptschulen erachten die meisten Lehrer dies als "außerordentlich schwer".
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Laut Eva Herman, die aufgrund ihrer traditionellen Werte mit Schimpf und Schande aus ihrem Arbeitsleben verjagt wurde, ist der Grund des Verfalls offensichtlich: Die so wichtigen familiären Bindungen seien vielerorts zerbrochen. Auch die Berufstätigkeit beider Eltern führt dazu, dass diese viel zu wenig der nötigen Zeit für ihre Kinder finden. Für Herman war die Missentwicklung der deutschen Jugend bereits seit Langem absehbar, deutsche Medien hingegen tun überrascht und empört, nachdem die Erwerbstätigkeit beider Eltern über Jahre hinweg glorifiziert wurde. Viele Eltern schieben ihre Kinder bereits im Alter von wenigen Monaten in – staatlich geförderte – Betreuungsstellen ab.
Die Berufstätigkeit beider Eltern eröffnet starke gesundheitliche Risiken für sie selbst und ihre Kinder: Die Sprösslinge neigen zu Übergewicht; Karrieremütter greifen vermehrt zu Alkohol, mehr als die Hälfte von ihnen leidet am Burn-Out-Syndrom. Auch Klinikärzte äußern ihr Besorgnis – und richten einen dringenden Appell an die Menschen: Da in unserer Gesellschaft des Leistungsdruckes und der Wertelosigkeit die seelischen und psychosozialen Probleme zunehmen, wird die Depression bis 2020 die weltweit zweithäufigste Erkrankung sein.