Etwas Nettes zum 1. Mai hat man sich im ungarisch-burgenländischen Grenzgebiet einfallen lassen: ein "Paneuropäisches Picknick" mit einer Radsternfahrt rund um Ödenburg (Sopron). Einladende ist eine Frau Dr. Ingrid Puschitz-Meidl, ihres Zeichens Vorsitzende eines Vereins Namens "EURES-T Pannonia". Geladen wird zu Gulaschsuppe, Bier und Musik. Doch was wird hier am 1. Mai gefeiert – der Tag der Arbeit? Nicht so ganz.
für die ungarischen Arbeitskräfte, die ab heute kommen dürfen.
Foto: Unzensuriert
Die EURES-T Pannonia feiert die Arbeitsmarktöffnung mit dem zynischen Untertitel "Radeln zum Eurojob". Am 1. Mai fallen für acht baltische und osteuropäische Länder die Schranken zu unserem Arbeitsmarkt. Das Lohngefälle unserer östlichen Nachbarn ist immer noch enorm, was ab 1. Mai ein massives Einpendeln in unseren Arbeitsmarkt und Lohndumping erwarten lässt. Keine guten Aussichten für viele einheimische Arbeitskräfte, besonders in den Grenzregionen.
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Wer in unserem Land hat also Grund zum Feiern? Wenn es nicht die Arbeitnehmer sind, bleiben nur die Arbeitgeber übrig. Und damit wird auch klar, wer sich hinter EURES-T Pannonia verbirgt. Es ist die Industriellenvereinigung Burgenland. Waren schon bisher Konzerne die Profiteure und treibende Kraft hinter der Massenzuwanderung, ist endlich auch die letzte Hürde gefallen, unseren Arbeitsmarkt mit Billigarbeitskräften zu überschwemmen, und das muss natürlich gehörig gefeiert werden. Dass sich in der Sponsorenleiste der Veranstaltung auch das Arbeitsmarktservice befindet, ist schon geradezu Satire.