Das umstrittene Liechtensteiner Teleshopping Unternehmen "KaufSo" ist nun in die Schweiz umgezogen, um von dort aus als "DMS Trading" weiter auf Kundefang zu gehen, wie die Antwort des Verbraucherschutzministeriums auf Anfrage der freiheitlichen Parlamentarierin Carmen Gartelgruber ergab.
Symbolfoto: Martin Deutsch / flickr (CC BY-NC-ND 2.0)
Dem Unternehmen ist der Boden in Liechtenstein wohl zu heiß geworden, nachdem das dortige Amt für Handel und Transport sich eingeschaltet hatte. Zuvor waren bereits unzählige Beschwerden über das Unternehmen bei Verbraucherschutzorganisationen eingegangen. Der Fall einer Bürgerin, den die Abgeordnete Gartelgruber in ihrer Anfrage schildert, dürfte exemplarisch für das Vorgehen der Firma sein. Die von der Teleshopping-Firma gelieferte Ware entsprach nicht der Bestellung, weswegen die Kundin von ihrem Rückgaberecht Gebrauch machte und diese innerhalb der Rückgabefrist retournierte. Allerdings wurde nicht der Kaufpreis von 82 Euro rücküberwiesen sondern 38,45 Euro als Gutschrift auf einem Kundenkonto gutgeschrieben. Diese Praxis verstößt eindeutig gegen eine EU-Richtlinie, welche auch in Liechtenstein umgesetzt ist. Die "KaufSo" befindet sich inzwischen in Liquidation, die fragwürdigen Praktiken gehen aber weiter.
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Wie die deutsche Zeitschrift Focus berichtet, handelt es sich um klaren Nepp. Zuerst ist die Rechnung deutlich höher als im Fernsehen versprochen – Porto und Versandkosten sowie andere Zusatzbeträge sind die erste böse Überraschung. Dies ist aber nur der Anfang, da der Kunde, der die Ware zurücksenden will, sich mit einer Telefonhotline herumschlagen muss – die ist natürlich kostenpflichtig. Hat man es dann endlich doch geschafft, das unerwünschte Paket wieder zurücksenden, kommt die nächste herbe Enttäuschung. Wie im Fall der oben erwähnten Österreicherin wird nur ein Teilbetrag ersetzt und auf einem Kundenkonto gutgeschrieben. Das Schnäppchen aus dem Fernsehen wird so zum teuren Ärgernis.
Die "DMS Trading" mit Sitz im schweizerischen Heerbrugg ist auch weiterhin in Österreich tätig, die Produktpalette ist groß und reicht von Küchengeräten über Elektronikartikel bis zu Autozubehör. Kunden die sich geschädigt fühlen, sollten sich an die Arbeiterkammer, den Verein für Konsumentenschutz oder andere Konsumentenschutzorganisationen wenden.