Der Gipfel der acht stärksten Industrienationen sendet erneut Botschaften der Machthaber in die Welt. Die aktuellen weltpolitischen Geschehnisse wurden erschöpfend behandelt, mit dem Ergebnis, dass die "Weltgemeinschaft" ihre Macht auf andere Systeme ausbauen müsste. Konkret wurden die weiteren Handlungsschritte bezüglich des arabischen Raumes, der weltweiten Atompolitik sowie der Bewältigung der Finanzkrise festgelegt.
doch ihre Militärpolitik bringt sie in Bedrängnis
Foto: (cc) Michael Cintula – IG BCE
Während die G8 die bei den Demonstrationen auftretende Gewalt in Syrien verurteilen und Reformen fordern, stehen sie hinter dem Druck, den sie durch Bomber und Militärhubschrauber auf Libyen und den dortigen Herrscher ausüben. Durch Deutschlands Nicht-Beteiligung am Angriff auf Libyen nahm Kanzlerin Angela Merkel jedoch eine Außenseiterposition ein, die sich auch im geplanten deutschen Atomausstieg deutlich zeigte: Die meisten G8-Staaten wollen an der bisherigen Energiepolitik festhalten.
Bei den Maßnahmen, die im nun zugänglichen Wirtschaftswesen der arabischen Staaten getroffen werden sollen, scheinEN sich der G8 jedoch einig zu sein. Der EU-Kommissionspräsident fasste die Lage in klaren Worten zusammen: "Wir werden alles tun, um den Arabischen Frühling zu unterstützen. Ich denke, das kann Erfolg haben. Die Region ist von höchster strategischer Wichtigkeit für Europa." Eine wirtschaftliche Finanzhilfe – in der Form von Krediten – in der Höhe von 20 Milliarden Dollar ist für die nächsten 2 Jahre vorgesehen. Dies soll helfen, das hierzulande bereits 'bestens' funktionierende Wirtschaftssystem in Nordafrika zu etablieren: Nur so kann der aktuelle gesellschaftliche Wandel eine – aus westlicher Sicht – "Politische und soziale Stabilität" sicherstellen. Dies, so der Internationale Währungsfonds, kann weiters nur gesichert werden, "wenn das Wirtschaftsmodell als gerecht und zum Nutzen aller angesehen wird". Die wirtschaftliche Propagandamaschine ist also startbereit – die Frage ist, wann die arabischen Länder von den neu etablierten Finanzkonzernen ebenso aueblutet sind wie die schwächsten Mitgleider der Europäischen Union gerade jetzt.