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8. Juni 2011 / 00:29 Uhr

FPÖ-Vorstoß für sozialen Wohnbau: Mieter sollen selbst Hand anlegen

BildDie Stadt Wien brüstet sich, das Wohnen für jeden Wiener leistbar zu machen. Die Realität sieht leider meist anders aus: Im Moment suchen 28.000 Wiener eine Wohnung. Seit 2006 hat sich diese Zahl fast verdoppelt. Die Stadtregierung hat diese Entwicklung versäumt, indem sie die Auswirkungen der Ostöffnung missachtet hat. Auch die so fleißig propagierten Neubauten helfen nicht den bedürftigen Wienern, sondern ausschließlich der reichen Elite.

Das Angebot ist knapp, die Nachfrage steigt stetig, der verfügbare Wohnraum wird immer teurer. Doch den sozialen Wohnbau hat die Stadt Wien längst abgedreht: Wohnbauförderungen fließen in Prestigeobjekte, die durch Schwimmbäder am Dach und Sauna-Anlagen vorwiegend besserverdienende Schichten ansprechen. Die Rathaussozialisten unterstützen diese Entwicklung, indem die Einkommensgrenze der Förderung auf 40.040 Euro für Alleinstehende heraufgesetzt wurde. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Jahreseinkommen des österreichischen Bürgers liegt bei 18.300 Euro. Hier wird deutlich, wohin die Fördermillionen geschoben werden.

 

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Henriette Frank setzt sich für Eigenverantwortung und leistbares Wohnen ein.
Foto: unzensuriert.at

Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Henriette Frank hat einen Lösungsansatz vorbereitet, der die Tendenz zu teuren Wohnobjekten verringern und soziale Vielschichtigkeit in einem Wohnbau fördern soll. Sie nimmt dafür die Anfänge der Wiener Wohnungen als Vorbild: „Zu Beginn des sozialen Wohnbaus in Wien konnten die künftigen Mieter mitarbeiten und dadurch die Kosten senken.“ Dies sei heutzutage aufgrund der fortgeschrittenen Technik nicht mehr möglich, in der Einrichtung der Wohnung selbst solle jedoch Spielraum geschaffen werden: „Wenn ein Mieter das wünscht, soll er eine Gemeindewohnung auch als Edelrohbau belagsfertig übernehmen können. Das bedeutet, dass Böden, Wandanstriche oder Türen noch nicht vorhanden sind und vom Mieter günstiger verlegt, gestrichen oder eingebaut werden. Auch Sanitäreinrichtungen sollen die Mieter durch billigere ersetzen können.“

Baby-Walz Sicherheit

Dieser Plan sorgt auf vielen Ebenen für ein verwirklichtes soziales Wohnen: „Der Baukostenzuschuss wird reduziert. Mieter behandeln die Wohnungen pfleglicher, weil sie eigene Arbeit hineingesteckt haben. Sie bleiben auch länger in ihren Wohnungen, weil sie sich die Arbeit nicht erneut antun wollen. Bei der Ausgestaltung der Wohnung kommen kleine Handwerker-Betriebe zum Zug. Wenn es selbst gemacht wird und auch Nachbarschaftshilfe zum Einsatz kommt, stärkt dies den Zusammenhalt der Wohngemeinschaft", begründet Frank ihr Initiative.

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