Dass der Marxismus als Weltanschauung schon lange baden gegangen ist, ist in großen Teilen unserer Gesellschaft Allgemeingut. Dass sich diese Erkenntnis in Marxistenkreisen nun aber bereits selbst festgesetzt hat, stellt einen gewissen Neuigkeitswert dar. So hat die Organisation „Linkswende für Sozialismus von unten“ für 26. Bis 28. August 2011 ein Europa-Sommercamp unter dem Titel „Marx am See“ ankündigt.
Marxismus am konservativen Attersee
jungen Linksextreme Marx besser begreifen lernen.
Foto: Eweht / Wikimedia
In diesem linken Sommercamp sollen mit Einsteigern und Aktivisten die „revolutionären Ideen“ von Karl Marx diskutiert werden. Die Teilnehmer „sollen die Möglichkeit haben, in entspannter Atmosphäre, Marx in seinen Grundzügen zu verstehen und wieder zu entdecken. Selbstverständlich soll genug Zeit bleiben, um die Zeit am See zu genießen.“ Dass die altbackenen materialistischen Ideen eines Karl Marx keinen vernünftigen Menschen mehr hinter dem Ofen hervorlocken, scheint selbst bei der extremen Linken der „Linkswende“ offensichtlich zu sein. Deshalb möchte man den ideologisch schwer belasteten Aufenthalt mit Badevergnügungen versüßen. Dass gerade die touristische Sommerfrischlerdestination Attersee, wo sich seit Jahrzehnten konservative und national-liberale Honoratioren zur Erholung aufhalten, als Tagungsort gewählt wird, ist ein zusätzlicher Treppenwitz.
Linke Workshops mit Badehäubchen
Foto: International Institute of Social History / Wikimedia
Was aber haben die linken Workshops mit Badehäubchen im Veranstaltungsangebot? Unter der roten Sonne nichts neues, ist man geneigt zu formulieren. Es finden sich vor allem Ladenhüter und ideologische Versatzstücke, wie
- Geschichte und Klassenkampf – Wie verläuft Geschichte?
- Marxistische Ökonomie -: Wie entstehen Krisen? Warum funktioniert Kapitalismus nicht?
- Staat und Revolution – Pariser Kommune, Russische Revolution 1917 und Arabischer Frühling Faschismus verstehen und bekämpfen – Faschismustheorien im Vergleich
- Marx und Ökologie – Wie mit unserer Umwelt umgehen?
Rote Bungalow-Ferien für 20 Euro
Zu buchen ist der linke Ideologie-Trip bereits zu vergleichsweise günstigen 20 Euro, wobei die Nächtigung in Bungalows stattfinden soll. Und auch für die Anreise ist gesorgt. Bei solchen wahrhaft „sozialistischen“ Voraussetzungen für die Teilnahme, stellt sich die Frage, aus welchen öffentlichen Töpfen diese Marxismus-Schulung bezahlt wird. Naheliegend ist jedenfalls, dass der österreichische Steuerzahler wieder einmal durch eine entsprechende Subvention unfreiwilliger Zaungast dieser marxistischen Badefreuden ist.