Die chinesische Wirtschaft boomt, im Gegensatz zu vielen anderen Staaten scheint Geld im Überfluss vorhanden zu sein. Doch abseits der Glitzerwelt Shanghais und anderer prosperierender Millionenstädte hat sich seit der Machtübernahme der Kommunistischen Partei 1949 nicht viel verändert. Ungeachtet der weltoffenen Außendarstellung der Staats- und Parteiführer darf nicht vergessen werden, dass es sich bis heute um eines der brutalsten Regime dieser Erde handelt.
Ab 1949 sollte die chinesische Gesellschaft nach den kommunistischen Idealen der Partei umgeformt werden. Wer sich dem widersetzte, wurde als Feind des chinesischen Volkes betrachtet und gewaltsam zum Gehorsam gezwungen. Traditionelle Lebensweisen der Menschen entsprachen nicht mehr dem Gesetz, Jahrhunderte alte kulturelle Werte wurden negiert, Kulturgüter wie Bauwerke und Kunstgegenstände zerstört
Maos Todeskampagne
Foto: Fortinbras / flickr
Wie nun der Historiker Frank Dikötter herausfand, war der kommunistische Staatsgründer Mao Tse Tung alleine in den Jahren 1958 bis 1962 für den Tod von 45 Millionen Menschen verantwortlich. Im Rahmen der "Großer Sprung nach vorn"-Kampagne starben diese Menschen an Hunger, Erschöpfung und durch Misshandlungen der kommunistischen Schergen. Mit Hilfe dieser Kampagne sollten die drei großen Unterschiede – Land und Stadt, Kopf und Hand sowie Industrie und Landwirtschaft – gewaltsam beseitigt, der Rückstand zu den westlichen Industrieländern aufgeholt und die Übergangsperiode zum Kommunismus deutlich verkürzt werden.
Auch Maos Erben töten und foltern
Genau wie dieses Ereignis bleiben auch die aktuellen Gräueltaten der chinesischen Kommunisten der Weltöffentlichkeit weitgehend verborgen, denn nach wie vor werden Menschen, die nicht ins vorgezeichnete System passen, gnadenlos verfolgt und einer menschenverachtenden Ideologie geopfert. Die zahlenmäßig größte in China verfolgte Gruppierung ist die Falun-Dafa-Vereinigung. Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle chinesische Meditationsform, die dem Buddhismus verbunden ist. Wegen positiver gesundheitlicher Effekte erfreute sich Falun Dafa in China sehr schnell großer Beliebtheit. In nur sieben Jahren wuchs die Anzahl der Praktizierenden auf ca. 100 Millionen. Diese Anzahl erschien dem damaligen Staatschef Jiang Zemin zu groß, somit wurde Falun Gong 1999 verboten.
Foto: Falun Dafa
Seither sind deren Mitglieder einer unglaublichen Verfolgung ausgesetzt. In zwölf Jahren wurden nach Angaben der Organisation bisher 3434 Menschen zu Tode gefoltert, über 500.000 in Zwangsarbeitslager geschickt und mehr als 6000 Personen zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Auch von unzähligen Vergewaltigungen und Organentnahmen wird berichtet. Im Oktober 2010 hatte der neue UNO-Sonderbeauftragte für Religions- und Glaubensfragen, der Deutsche Heiner Bielefeldt, die Politik der Unterdrückung von Falun Gong in China kritisiert und zum ersten Mal vor die UNO-Vollversammlung gebracht. Nicht umsonst spricht die Präsidentin der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte in Österreich, Katharina Grieb, von China als dem "größten Konzentrationslager der Welt".