Angesichts der steigenden islamistischen Bedrohung, der die Bundesrepublik Deutschland ausgesetzt ist, leitet die Justiz nun härtere Schritte ein. Atilla Selek, Mitglied einer Terrorgruppe, wird nun als erstem türkischstämmigen Deutschen die Staatsbürgerschaft entzogen, da er an der Planung zahlreicher Bombenanschläge beteiligt war, die sich gegen deutschstämmige Bürger richten sollten. Die Mitglieder der sogenannten "Sauerland-Gruppe" wurden glücklicherweise rechtzeitig verhaftet.
Staatsbürgerschaft, will jedoch dagegen ankämpfen.
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Atilla Selek, 26, ist der Sohn türkischer Einwanderer. 2005 suchte er erfolgreich um die deutsche Staatsbürgerschaft an, obwohl bereits zu diesem Zeitpunkt mehrere Hinweise über seine extremistische Ausrichtung beim Verfassungsschutz eingegangen waren – über die Bayrische Polizei lief sogar bereits ein Ermittlungsverfahren. Laut den Behörden wurde die Staatsbürgerschaft diesem Verdacht zum Trotz aufgrund einer "Informationspanne" ausgestellt, jedoch mittlerweile wegen "arglistiger Täuschung" widerrufen. Selek selbst hat Anfang dieses Jahres seine fünfjährige Haftstrafe angetreten, möchte jedoch gegen den Entzug der Staatsbürgerschaft ankämpfen.
Er legte Widerspruch gegen die Entscheidung der Stadt Ulm ein – sollte dieser rechtens sein, kann Selek vor dem Verwaltungsgericht gegen den Entzug der Staatsbürgerschaft klagen. Sein Anwalt Nagler bestätigte den Widerspruch und erklärte, die Argumente für den Entzug seien "an den Haaren herbeigezogen". Er gab sein Mandat jedoch inzwischen an eine andere Juristin weiter.
Leut dem österreichischen Außenministerium ist hierzulande der Entzug der Staatsbürgerschaft übrigens nur in Verbindung mit dem Besitz einer anderen Staatsbürgerschaft, dem Eintritt in eine fremde Armee oder der Schädigung österreichischen Ansehens im Dienste eines fremden Staates möglich.