Als Dritter Nationalratspräsident hat er derzeit Sommerpause, als Fußballpräsident hingegen Hochsaison. Martin Graf sieht mit seinem Fußballverein Hellas Kagran einem sportlichen Höhepunkt entgegen: ein Cupduell David gegen Goliath oder Hellas Kagran (Wiener Oberliga, fünfte Leistungsstufe) gegen Wacker Innsbruck (Bundesliga). Graf übernahm einen fast konkursreifen Verein und stellte ihn in wenigen Jahren auf wirtschaftlich solide Beine. Lohn war der bisher größte Erfolg mit dem Sieg im Wiener Toto-Cup, der nun zur Teilnahme am ÖFB-Cup berechtigt.
Wiener Toto-Cup. Lohn dafür ist der Cupschlager gegen Wacker Innsbruck.
Foto: Wiener Fußballverband
Das Cupspiel Hellas gegen Innsbruck (6. August, 17 Uhr, EDV-2000-Arena) ist unabhängig vom Ausgang der größte Erfolg von Grafs Hellenen auf der Sportbühne. Werden zu den regelmäßigen Oberliga-Spielen durchschnittlich 500 Besucher erwartet, so rechnet man gegen den Bundesligaverein mit mehr als 3000 Fans. Hellas, der Toto-Cup-Sieger 2011, steht plötzlich im Blickpunkt der Öffentlichkeit, wurde im Vorjahr Vizemeister und bietet 13 Mannschaften – von der U8 über die Damen bis zu den Senioren – eine Heimat.
Verein konkursreif übernommen
Das ist heute so. Doch als Graf im Jahr 2006 bei der Generalversammlung zum Präsidenten des 85 Jahre alten Traditionsvereins, in dem er selbst einst Fußball spielte, gewählt wurde, sah das alles anders aus: „Wir mussten feststellen, dass der Verein de facto und de jure konkursreif ist. Doch in nur 18 Monaten gelang es uns, auch durch die Einigung mit Gläubigern den Klub zu entschulden“, schildert der Präsident die wirtschaftlichen Herausforderungen. Der Verein sei jetzt gesund und stehe auf einer soliden Basis. Bei Finanzprüfungen in den Jahren 2009 und 2010, was bei Vereinen in den unteren Klassen ungewöhnlich ist, wurde alles für in Ordnung befunden.
Mit einem Jahresbudget von rund 260.000 Euro ist Hellas Kagran finanziell gut abgesichert. Dem Gegner am 6. August, Wacker Innsbruck, stehen hingegen Millionen für eine Spielsaison zur Verfügung. Das allein zeigt die Dimension dieser sportlichen Begegnung in Kagran, da trifft David auf Goliath. Aber solche Wettkämpfe kennt Martin Graf aus der Politik – und da konnte die Oppositionspartei FPÖ schon sehr oft gegen die Regierungsparteien reüssieren. Warum also soll es keine Cupsensation geben?
Hellas Kagran – Wacker Innsbruck: Samstag, 6. August, 17 Uhr, EDV2000-Arena, Natorpgasse 2, 1220 Wien.
Vorverkauf täglich ab 15 Uhr in der Hellas-Kantine, Kartenpreis € 10 (Ermäßigte € 7, VIP zus. € 25)