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3. August 2011 / 10:21 Uhr

Asylanträge steigen wieder an

AsyldemoDie Zahl der Asylwerber in Österreich nimmt erstmals seit dem Jahr 2009 wieder erheblich zu. Im ersten Halbjahr gab es im Vergleich zum Vorjahr um 792 oder 15,75 Prozent mehr Anträge. Auch die 1000er-Marke an Anträgen pro Monat (1.083) wurde im heurigen Juni erstmals seit zwei Jahren wieder überschritten.

Asyldemo

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Menschenrechtsaktivisten fordern regelmäßig eine großzügigere Gewährung
von Asyl, doch die meisten Werber kommen aus sicheren Drittstaaten.
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Zum Vergleich wurden im ersten Halbjahr 2009 7.481 Anträge, 2010 5.029 und 2011 5.821 Anträge eingereicht. Die stärkste Flüchtlingsgruppe sind dabei die Afghanen (1.147) und Bürger Russlands (1.087), wobei hier davon auszugehen ist, dass es sich überwiegend um Tschetschenen handelt. Danach folgen die Türken (250), Nigerianer und Pakistanis.

Dabei gibt es vor allem bei letzterer Gruppe kaum Chancen auf Erfolg. Gerade einmal einem Bürger Pakistans wurde im ersten Halbjahr Asyl gewährt, überhaupt keinem Inder und auch nur fünf Kosovaren. Die besten Chancen auf Asyl haben Bürger Somalias, deren Anträge zu 74 Prozent erfolgreich waren, gefolgt von Irakern, Iranern und Afghanen.

Aus den aktuellen Konfliktstaaten im arabischen Raum, wie zum Beispiel Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten oder Syrien, ist ein Ansturm im ersten Halbjahr ausgeblieben. Dass sich kaum jemand aus diesen Ländern in Österreich aufhält, kann daraus jedoch nicht gefolgert werden, denn In talien hat im Zuge der „Regularisierung“ tausenden auf Lampedusa gestrandeten Einwanderern ein Schengen-Visum ausgestellt. Unklar ist auch die Zuständigkeit Österreichs für den überwiegenden Teil der Asylwerber. Sofern sie nicht mit dem Flugzeug anreisen, müsste für alle Fälle ein anderes Land zuständig sein, zumal nach dem Dublin-Abkommen in jenem EU-Land Asyl beantragt werden muss, in das der Flüchling zuerst eingereist ist. Österreich ist von sogenannten "sicheren Drittstaaten" im Sinne des Abkommens umgeben.

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