In einer Diskussionsrunde der BBC zu den Unruhen in Großbritannien sorgte der Historiker David Starkey für Aufregung, indem er auf den negativen Einfluss der schwarzen Jugendkultur auf die britische Gesellschaft hinwies. Konkret äußerte er sich folgendermaßen:
"Die verwahrlosten weißen Jugendlichen sind schwarz geworden. Eine besondere Art von gewalttätiger, zerstörerischer, nihilistischer Gangster-Kultur ist zur Mode geworden. Schwarze und Weiße, Jungen und Mädchen verkehren miteinander in dieser Sprache. Diese Sprache, die völlig falsch ist, ein jamaikanisches Patois, das in England eingedrungen ist. Deshalb haben so viele von uns dieses Gefühl, dass wir buchstäblich in einem fremden Land leben."
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Umgehend sorgte diese Wortmeldung für einen Sturm der Entrüstung. Der Vorsitzende der Labour Partei, Ed Milliband, bezeichnete Starkeys Äußerungen als "widerlich und empörend". Auch BBC-Chefredakteur Robert Peston stimmte in den Chor der politisch Korrekten mit ein. Es wird vermutet, dass damit Starkeys Karriere als Fernsehkommentator bei der BBC zu Ende ist.
Unterstützung erhielt Starkey allerdings vom Chef der Hilfsorganisation "Generation Genius", Tony Sewell, der in der Daily Mail die Gesellschaftsanalyse des Historikers bestätigte. So meint auch er, dass man mittlerweile bei geschlossenen Augen die ethnische Zugehörigkeit der Jugendlichen nicht mehr erkennt, da mittlerweile alle den Ton, die Phraseologie und Sprachmuster der schwarzen Jugendlichen verwenden. In Abrede stellte er, dass es sich, wie allgemein behauptet, um einen Aufstand der Armen und Hoffnungslosen gehandelt hätte. Im Gegenteil seien die Plünderungen hauptsächlich aus reiner Raffgier erfolgt. Die Gier nach materiellem Besitz ist Bestandteil der schwarz geprägten Jugendkultur, die sich in den Texten und Bildern der Hip-Hop- und Rap-Musik wiederfindet. Auch die völlige Missachtung der Polizei und der Rechtstaatlichkeit sei ein wesentlicher Aspekt dieser "Gagsta"-Kultur, so Sewell.