Während die Euro-Staaten noch mit ihrer zerfallenden Währung kämpfen, bereitet nun Großbritannien der Europäischen Zentralbank durch eine Klage weitere Schwierigkeiten: Die EZB hatte eine Regelung erlassen, um die Abrechnung von Produkten im Vereinigen Königreich zu limitieren, die in Euro ausgeschrieben sind. Das britische Finanzministerium vermutet, dass dadurch Börsenumsatz von London nach Paris und Berlin verschoben soll – und bringt die Situation als erster EU-Staat vor Gericht.
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Laut dem Finanz- und Wirtschaftsminister George Osborne ist es das Hauptanliegen des Vereinigten Königreiches, wirtschaftlich unabhängig von einer als Finanzunion auftretenden Eurozone zu bleiben. Auch die von Deutschland und Frankreich geforderte Steuer auf Devisengeschäfte, die die Spekulation auf Währungsschwankungen einschränken soll, wird von Großbritannien schwer kritisiert. Insgesamt sind die Spannungen zwischen den Briten und der EU in den letzten Monaten deutlich gestiegen.
Dies spiegelt sich auch in einer Welle erhöhter EU-Skepsis wieder, die sich momentan durch Großbritannien zieht – obwohl die Bürger bereits zuvor eher skeptisch gegenüber der EU eingestellt waren. Auch der Spectator betrachtet die Transaktionssteuer mit der ironischen Frage, wie viele Länder den Euro am Ende des Jahres wohl noch benutzen werden und rät, sich eher um stabilere Währungen wie den Australischen Dollar oder den Yen zu kümmern.