Nachdem bereits die ersten Wirtschaftsexperten Griechenlands Bankrott heraufbeschwören, gerät auch schon das nächste europäische Land in die Krise: Italien erlitt eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagnetur Standard & Poor's. Auch die Aussichten der italienischen Wirtschaft betrachten die Analysten als "negativ". Ministerpräsident Berlusconi weist alle Schuld von sich, obwohl ihm bloß noch ein Viertel seiner Bürger vertraut.
Auch die Opposition fordert angesichts der zahlreichen Skandale um Berlusconi anhaltend seinen Rücktritt. Dieser innere Konflikt belastet die Fähigkeit des Landes, schnell und effizient auf die Finanzkrise zu reagieren. Der Ministerpräsident argumentiert dagegen mit der kürzlichen Einführung zweier Sparpakete – diese wurden jedoch vom Volk mit schweren Krawallen vor dem Parlament beantwortet.
Sollte Italien in die Krise rutschen und ein Fall für die Euro-Rettung werden, so ist die gemeinsame Währung massiv gefährdet, da das Land deutlich größer ist als die bisherigen Kandidaten wie Griechenland und Portugal. Die Einführung der Sparpakete hätte die Ratingagenturen beruhigen sollen – diese nahmen die Maßnahmen jedoch als Bestätigung ihrer Befürchtungen wahr. Auch der Internationale Währungsfonds stufte Italiens Wachstumsaussichten herab – 2012 soll das Wachstum in Italien vorüber sein.