In Linz klagt ein siebenjähriger Taferlklassler die Republik, weil ihn ein Lehrer misshandelt haben soll. Zwei Übergriffe gibt dieser selbst zu, fünf waren es laut Klage. Die Republik Österreich als Arbeitgeber des Lehrers lehnt jede Verantwortung ab und meint, dass der Schüler selbst schuld an den Übergriffen sei. Er habe das Verhalten des Lehrers provoziert und die Überreaktion herausgefordert. Die Sache wird von der Finanzprokuratur als „Arbeitsunfall“ eingestuft. Nächste Woche wird der Fall am Linzer Landesgericht verhandelt.
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Der Schüler fordert von der Republik 3500 Euro Schmerzensgeld, da er durch das Vorgehen des Lehrers unter Schulangst leide und sogar eine Zeitlang wieder einnässte. Doch die Republik lehnt jede Verantwortung ab, und der Lehrer hält es trotz Geständnis zweier Vorfälle (ein Klaps auf den Hinterkopf und ein festes Fassen am Arm) nicht für nötig, sich wenigstens zu entschuldigen. Die Schulbehörde heißt das Verhalten des Lehrers zwar nicht gut, trotzdem endete ein Disziplinarverfahren ohne Folgen.
Der Anwalt des Kindes beklagt gegenüber dem ORF, dass Gewalttaten durch Lehrer an Schulen einfach vertuscht werden sollen. Es gehe nicht an, dass Kinder Freiwild seien und misshandelt würden, während die Schulbehörde wegsehe. Der Anwalt ist zwar gesprächsbereit, doch hat er wenig Hoffnung auf eine außergerichtliche Einigung.