Das Unheil in der Eurozone nimmt seinen Lauf. Nach und nach stellen sich die Konsequnzen ein, die von rationalen Kritikern schon längst vorhergesagt wurden – unter anderem die Gruppierung der starken Euro-Länder zu einer "Kernzone". Bloß ist die Idee der Europa-Politiker nicht etwa, den Euro in dieser finanziell fähigen Gruppe stabil zu halten, sondern deren Stabilität abermals zu Gunsten der Pleitestaaten zu verheizen.
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Hintergrund der neuen Idee ist die Bewertung der Kreditwürdigkeit, die über vielen europäischen Ländern wie ein Vorzeichen des Unterganges hängt. Nur noch wenige Länder sind des Top-Ratings "AAA" würdig. Diese sollen ihre Anleihenmärkte zusammenlegen und somit einen "Fels in der Brandung, mit starker Liquidität und Bonität" schaffen, wie die Vize-Kommissionschefin der EU, Viviane Reding (Bild), verlangt. Dieser Zug würde auch keine Änderung der grundlegenden EU-Gesetze benötigen, wie es die Ausweitung der Euro-Bonds über die gesamte EU verlangen würde.
Die Kernzone wäre dann weiterhin in der Lage, Geld zu guten Konditionen auszuleihen – und würde dies dann an die Pleitestaaten weitergeben. Das Risiko würde somit in der Kernzone hängenbleiben, während die schwachen Staaten in den Genuss niedriger Zinsen kämen. Kritiker vermuten, dass diese Entwicklung in den ohnehin schon maroden Staaten wie Griechenland die Motivation senken würde, den Staatshaushalt zu sanieren – nach dem Motto, "Die Reichen werden schon zahlen".