Kann sein, was eigentlich nicht sein darf? Gilt für Neutrinos Einsteins spezielle Relativitätstherorie nicht? Oder war alles nur ein Messfehler? Wie der britische Sender BBC berichtete, stehen die Forscher des Teilchenforschungszentrums CERN bei Genf vor einem Rätsel. Bei einem Experiment, bei dem sie einen Strahl Neutrinos von CERN in ein 732 Kilometer entferntes unterirdisches Labor in Grano Sasso in den italienischen Abruzzen schossen, kamen diese um drei milliardstel Sekunden eher an, als erwartet. Dies würde bedeuten, dass sie schneller als das Licht geflogen wären.
Foto: Library of Congress /Wikimedia
Trotz vielmaliger Überprüfung kamen die Wissenschaftler immer wieder zum gleichen Ergebnis, was sie dazu bewogen hat, an die Öffentlichkeit zu gehen. Dadurch haben andere Forscher nun die Möglichkeit, ebenfalls Experimente durchzuführen und etwaige Fehler zu finden. Eine Wiederholung des Experiments an einem anderen Ort ist derzeit nur am Fermilab in den USA möglich, wo Neutrinos von Chicago nach Minnesota geschickt werden können.
Hat Einstein doch nicht recht?
Schon viele Male wurde Einsteins Theorie angezweifelt, doch bisher hatte sich ihre Richtigkeit immer wieder aufs Neue bestätigt. Sollten andere Wissenschaftler bei Wiederholung des Experimentes zum gleichen Ergebnis kommen, müsste sich die Physikwelt wohl damit anfreunden, dass für Neutrinos andere Gesetze gelten, als bisher angenommen. Da bei den geheimnisvollen Neutrinos nichts zu phantastisch ist, um nicht als möglich zu erscheinen, will man auch nicht ausschließen, dass sie eine Abkürzung durch eine andere Dimension wählen können, was aber mindestens genauso unglaublich wäre, wie ihr Flug mit Überlichtgeschwindigkeit.