Das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland gehörte von 2005 bis 2010 zu den fünf größten Rüstungskäufern der Welt. In alter Rivalität liefern sich Türken und Griechen einen Rüstungswettlauf, der wohl mit ein Grund für die Schuldenkrise des Landes ist. Griechenlands Budget für Militärausgaben beträgt rund 4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Zum Vergleich liegt das Rüstungsbudget anderer EU-Staaten bei 1 bis 1,5 Prozent des BIP.
Foto: Mateus 27:24&25 / flickr (CC BY-NC 2.0)
Anstatt bei den Verteidigungsausgaben zu sparen, unterzeichnete Athen-im März 2010 sogar einen neuen Vertrag, in dem das Land sich verpflichtete, zwei U-Boote vom Typ 214 bei den Hellenic Shipyards bauen zu lassen. Während die griechische Regierung Europa in eine veritable Finanzkrise stürzt und von Hilfen in Milliardenhöhe abhängig ist, ordert sie zur gleichen Zeit in aller Welt Rüstungsgüter. U-Boote in Deutschland, Kriegsschiffe in Frankreich und Panzer in den USA. Auch Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter hat man im Auge.
Milliarden Dollar für Panzer made in USA
Wie nun im „Hellenic Defence & Technology“-Magazin bekannt wurde, beabsichtigt Griechenland den Kauf von 400 Stück M1A1 Abrams Kampfpanzern. Die geschätzten Stückkosten für diese Panzer liegen bei rund 6 Millionen US-Dollar. Zusätzlich werden Modifikation in Millionen-Dollar-Höhe veranschlagt. Ein entsprechender „Letter of Offer and Acceptance“ der US-Behörden wird in naher Zukunft erwartet. Doch damit nicht genug. Auch 20 Stück AAV7A1 Panzer, Stückpreis rund 2,5 Millionen Dollar, stehen auf Athens Einkaufsliste. Eine entsprechende Anfrage über Preis und Verfügbarkeit wurde den USA bereits übermittelt. Insgesamt sollen 75 bis 100 Stück dieses Panzertyps beschafft werden.