Die italienische Polizei hat ein internationales Netzwerk ausgehoben, das durch illegale Einwanderung in weniger als einem Jahr über zwei Millionen Euro erbeutet hatte. Die Verdächtigen verschafften Immigranten aus Nordafrika gefälschte Pässe, mit denen sie nach Nordeuropa und Kanada geschleust werden sollten. Die Bande bestand aus mindestens 27 Mitgliedern, von denen neun verhaftet wurden.
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Auch über Eheschließungen wurde den Einwanderungswilligen Zutritt ins Land verschafft: Die Bande suchte gezielt arme Rentner oder notleidende Menschen auf, die gegen eine Bezahlung von ein- bis zweitausend Euro meist sofort dazu bereit waren, einen Immigranten zu heiraten. Nach der Trauung wurden die neuen "Eheleute" sofort versteckt und später an ihren Bestimmungsort weitergeleitet.
Auf vielen der gefundenen Pässe, die noch nicht mit Namen versehen waren, waren Passfotos von Kindern zwischen zwei und sechs Jahren angebracht. Laut Carabinieri-Major Gabriele De Pascalis, dem die Operation unterstand, "kann nicht ausgeschlossen werden, dass hinter der Expatriierung dieser Minderjährigen in Wirklichkeit illegale Adoptionen stehen."