Unsere Regierung besteht ganz im Geiste der EU-Spitze darauf, immer mehr Geld nach Griechenland zu schicken, obwohl immer mehr Finanzgrößen feststellen, dass das Land nicht mehr zu retten ist. Auch die griechischen Bürger haben diese Entwicklung bereits früh entdeckt und – bereits am Anfang der Finanzkrise – ihr Geld von den griechischen Banken abgehoben. All dieses Geld, das die Griechen ihrem Staat nicht mehr anvertrauen wollten, liegt nun in Steuerparadiesen wie der Schweiz.
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Die Größenordnungen der ins Ausland geschafften Beträge haben einen starken Einfluss auf die finanzielle Lage des ganzen Landes: Über 200 Milliarden Euro, so die Schätzungen der Finanzexperten, sollen auf Schweizer Konten liegen – ein großer Teil davon unversteuert. Die Schweiz, mit dieser Praxis vertraut, verhandelt bereits mit Athen über ähnliche Abkommen, wie sie sie auch Ländern wie Deutschland zugesteht.
Dieser noch junge Vertrag beschert Deutschland eine Abgeltungssteuer auf die Kapitalerträge sowie eine Vermögenszuwachssteuer für das in der Schweiz gelagerte Geld, im Gegensatz dazu werden weder die Steuerflüchtlinge noch die Banken gerichtlich verfolgt. Die Schweiz wäre bereit, dieses Modell auch für das griechische Vermögen anzuwenden – einerseits würde die Schweiz so weniger attraktiv für die Lagerung von Vermögen werden, andererseits würden die Steuern die griechische Staatskasse füllen.
Diese Maßnahme könnte auch die Unruhen im griechischen Volk zumindest ein wenig beruhigen: Nachdem die Regierung die Sparmaßnahmen bis jetzt hauptsächlich auf dem Rücken der breiten Masse ausgetragen hat, würden nun auch Menschen zur Kasse gebeten, die ihr großes Vermögen zu verstecken versuchten. Das Abkommen kann jedoch frühestens 2013 in Kraft treten. Gut möglich, dass Griechenland bis dahin ohnehin Pleite ist